BLKÖ:Laschanek, Johann Joseph
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 14 (1865), ab Seite: 168. (Quelle) | |||
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[169] französischen Revolutionskrieges. Bei Reichshofen (am 26. November 1793) erkämpfte er sich das Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens durch folgende Waffenthat. Mit Tagesanbruch rückte der Feind, zwölftausend Mann stark, in mehreren Treffen gegen die Stellung der Oesterreicher. Zuerst griff er die bei Uttenhofen aufgestellte Division des Szekler Infanterie-Regiments mit Uebermacht an und drängte sie zurück. Darauf besetzte er die Gärten mit vier Kanonen und einer Haubitze, ließ die Cavallerie in die Ebene debouchiren, während die Infanterie längs dem Zieselbach streifte. In wenigen Stunden war der größere Theil der feindlichen Macht – 7 bis 8000 Mann – an die Ziesel vorgerückt und hatte dieselbe an zwei, unterhalb Uttenhofen geschlagenen Brücken übersetzt. Der Feind errang immer mehr und mehr Vortheile, griff, während er mit seinem Geschütz die von den Oesterreichern besetzten Anhöhen ununterbrochen beschoß, die unweit Geiersbach im Bau begriffene Redoute der Unseren an und drängte die dort befindliche Division von Preis-Infanterie zurück. Selbst das von General-Major Hotze zur Unterstützung abgeschickte Bataillon des Infanterie-Regiments Lacy und die Division Mack-Kürassiere mußten der Uebermacht weichen und sich nach Gundershofen zurückziehen. Die so errungenen Vortheile ließen den Feind auf neue Mittel sinnen, die Unseren völlig zu verdrängen. Zu diesem Zwecke rückte eine feindliche, etwa 1000 Mann starke Abtheilung Cavallerie durch Gundershofen gegen Reichshofen im Carrière vor, in der Absicht, das Debouché zwischen beiden Ortschaften zu forciren und den General Hotze im Rücken zu nehmen. Hotze aber empfing die Angreifer mit zwei Zwölfpfündern, zugleich befehligte er die Oberst-Division von Mack-Kürassieren zur Attaque. Rittmeister Laschanek führte die Division. Er that es mit ausgezeichneter Bravour. Gegen die starke, von General Barey befehligte feindliche Cavallerie sofort ansprengend, hieb er mit seinen Leuten so muthvoll in dieselbe ein, daß in kürzester Zeit vierzig von den Pferden gehauen, General Barey selbst getödtet[WS 1], eine Menge verwundet und der Rest in größter Unordnung in die Flucht geschlagen wurden. Die Absicht des Feindes, sich unserer Stellung zu bemächtigen, war durch diese mit ebenso viel Bravour als Umsicht ausgeführte Attaque vereitelt und General Hotze konnte die Stellung, die er inne hatte, behaupten. L. wurde für diese Waffenthat in der 34. Promotion (vom 7. Juli 1794) mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet; aber schon 1796 mußte er seiner Wunden wegen in den Ruhestand treten, bei welcher Gelegenheit ihm der Majors-Charakter verliehen wurde. Als der Krieg gegen Frankreich von Neuem ausbrach, litt es L. nicht länger im Ruhestande und so trat er denn als Commandant des Fuhrwesens-Corps bei der Armee in Italien wieder in active Dienste. Aber es war ihm nicht lange gegönnt zu dienen. Denn schon im Jahre 1800 starb er im Alter von 55 Jahren.
Laschanek, Johann Joseph (k. k. Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Kosteletz an der Elbe in Böhmen im Jahre 1745, gest. zu Gratz 23. August 1800). Hatte als Gemeiner im 6. Kürassier-Regimente, heut Prinz Alexander von Hessen und bei Rhein, die zwei letzten Feldzüge des siebenjährigen Krieges 1761 und 1762 mitgekämpft, im bayerischen Erbfolgekriege 1778 und 1779 war er bereits Rittmeister im Regimente. Als solcher focht er in dem darauffolgenden Türkenkriege und in den ersten Feldzügen des- Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, 4°.) S. 444 u. 1737.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: getödet.