BLKÖ:Laschenzky, Johann Georg

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 14 (1865), ab Seite: 169. (Quelle)
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Laschenzky, Johann Georg (Baumeister, geb. zu Wien 29. Juli 1760, Todesjahr unbekannt). Der Sohn eines armen Maurers. Erlernte in der Akademie der bildenden Künste die Theorie der Baukunst. „Das Praktische“, meldet Pillwein, „machte er sich unter dem [170] berühmten Baumeister Alyo eigen“. Nur ist es mir nicht gelungen, über einen Baumeister dieses Namens nähere Angaben aufzufinden. Wohl führt auch Tschischka in seinem „Kunst und Alterthum“ (S. 329) einen berühmten Wiener Baumeister dieses Namens auf, der um 1780 arbeitete; aber das will noch immer nicht viel beweisen. Dem Herausgeber scheint hier eine arge Namensverstümmlung obzuwalten und unter diesem nirgends sonst auffindbaren Alyo der als Architekt und Fachschriftsteller berühmte Jesuit J. B. Izzo [Bd. X, S. 340] zu stecken, der (geb. 1721, gest. 1793) in der Zeit von 1754 bis zu seinem Tode in Wien lebte und in Architectursachen als eine Autorität galt. Jedoch will der Herausgeber dieß nur als eine Ansicht ausgesprochen wissen, die so lange gelten möge, bis der Baukünstler Alyo entdeckt ist. Im Jahre 1779 verließ Laschenzky Wien und machte eine Reise durch Böhmen, Tirol, Italien, und einen großen Theil von Deutschland, wo er theils die vorzüglichsten Bauwerke studirte, theils selbst im Baufache thätig war, wie das aus dem Umstande erhellt, daß er zu Straubing der Maurermeister-Innung incorporirt war. Im Herbste 1786 kam er nach Salzburg, wurde dort Hofbaumeister und führte theils eine große Menge Bauten neu auf, baute theils ältere schon bestehende ganz um. Von seinen Bauten – ein ausführliches Verzeichniß derselben gibt Pillwein – seien genannt in Salzburg: die neue Residenz in der Kirchgasse; in Gastein: das neue Badhaus; in Augsburg: der Palast des Fürsten Wallerstein; nach seinen Plänen wurde ausgeführt, in Salzburg: die Hofapotheke, der gräflich Kuenburg’sche Palast und mehreres Andere. Koch-Sternfeld in seinem Werke: „Straßen und Wasserbau im Herzogthume Salzburg“ gedenkt L.’s aus nachstehendem Grunde: Er habe nämlich auf einem mehrere Morgen umfassenden Stücke des Viehhauser Mooses – welches bisher als unpraktikabel gehalten wurde – ein Haus mit mehreren Nebengebäuden, darunter eine Kalkbrennerei und eine Ziegelei mit zwei Oefen aufgeführt, welche letztere den Thon als Arbeitsstoff, und den Torf als einziges Brennmateriale aus dem Moose zieht. Laschenzky’s Todesjahr ist nicht bekannt, jedoch möchte er 1821 noch gelebt haben, da Pillwein in seinem im genannten Jahre erschienenen Werke über Salzburgs Künstler seines Todes nicht gedenkt.

Pillwein (Benedict), Biographische Schilderungen oder Lexikon salzburgischer, theils verstorbener, theils lebender Künstler u. s. w. (Salzburg 1821, Mayr, kl. 8°.) S. 125. – Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Fr. Beck, gr. 8°.) S. 372.