BLKÖ:Madersberger, auch Madersperger (Erfinder)
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 16 (1867), ab Seite: 246. (Quelle) | |||
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Keeß und Blumenbach herausgegebene Werk: „Systematische Darstellung der neuesten Fortschritte in den Gewerken und Manufacturen u. s. w. weder des Mannes noch der sonst gewiß bemerkenswerthen und eben in das genannte Werk gehörigen Thatsachen auch nur mit einer Sylbe gedenkt, obgleich darin den Schneiderarbeiten ein eigenes Capitel gewidmet ist.
Madersberger, auch Madersperger, ... (Schneider und Erfinder einer Nähmaschine, lebte zu Ende des vorigen und noch im ersten Viertel des laufenden Jahrhunderts in Wien). Alle meine Versuche über diesen jedenfalls merkwürdigen Mann nähere Aufschlüsse zu erhalten, sind erfolglos geblieben. Alles was ich erfahren konnte ist, daß er im Jahre 1799 Meister geworden und daß er zuletzt in Fünfhaus gearbeitet habe. Die in neuerer und neuester Zeit Epoche machende und im Hauswesen so wichtig wie in einem großen Gebiete der Industrie so einflußreich gewordene sogenannte „amerikanische Nähmaschine“, hat diesen Namen eben wieder in Erinnerung gebracht. Der Gedanke einer solchen Maschine ist nicht neu; schon vor ungefähr vierzig Jahren hat es nicht an Versuchen gefehlt, die in ihrem Principe so einfache Arbeit des Nähens durch eine Maschine verrichten zu lassen. Die erste in Deutschland bekannt gewordene Erfindung dieser Art scheint die Nähmaschine des Schneidermeisters Madersperger in Wien gewesen zu sein. Die Zeit ihrer Anwendung fällt in das Jahr 1814. Sie wurde von ihrem Urheber zunächst zum Nähen der Kleidungsstücke, später auch zum Zusammennähen der Strohhüte und zu sogenannter „geschlungener Arbeit“ (eine Art Weißstickerei mit Knopflöcherstich) bestimmt, entsprach aber durch ihre Leistungen, wenigstens in quantitativer Beziehung, den Erwartungen durchaus nicht und war nach wenigen Jahren verschollen, ohne jemals in ernstlichen Gebrauch gekommen zu sein. Die Nadel womit M.’s Maschine arbeitete, war an beiden Enden zugespitzt, enthielt in ihrer Mitte das Oehr und bewegte sich senkrecht auf und nieder, wobei sie wechselweise mit der einen und mit der anderen Spitze durch den Stoff stach. Sie führte einen 17 Zoll langen Faden, welcher jedesmal sammt der Nadel erneuert werden mußte, wenn er verbraucht war, was ungefähr nach 130 Stichen eintrat. Auffallend ist es, daß das so inhaltreiche von- Wiener allgemeine Theater-Zeitung. Herausgegeben von Ad. Bäuerle (Wien, gr. 4°.) 46. Jahrg. (1853), Nr. 210, S. 883. – Frankfurter Konversationsblatt 1853, Nr. 220: „Die amerikanische Nähmaschine“.