BLKÖ:Malowetz, die Herren, Genealogie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 16 (1867), ab Seite: 339. (Quelle)
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I. Zur Genealogie der Herren von Malowetz. Die Freiherren Malowetz von Malowitz sind eines der ältesten böhmischen Adelsgeschlechter, welches sich in frühester Zeit in viele Linien, Aeste und Zweige verbreitet, und sich durch die Beinamen von ihren Schlössern und Gütern, als: Pardubitz, Paczow, Cheynow, Kossorz, Winterberg, Kamen, Hradek, Prosecz u. s. w. von einander unterschied. Der Stammsitz aller Zweige war die Burgveste Malovitz im ehemaligen Prachiner Kreise. Man nimmt an, daß der Stamm schon mit den ersten čechischen Fürsten aus Croatien nach Böhmen gekommen und Pardubitz, jetzt die größte Herrschaft im Chrudimer Kreise, der erste Besitz derselben gewesen, wo nicht gar von diesem Geschlechte erbaut worden sei. Den Namen Malowetz nahm das Geschlecht von dem im Prachiner Kreise gelegenen, jetzt zur Herrschaft Libiezig gehörigen Dorfe Malowetz an und hat ihn als Familiennamen behalten. Nach und nach erloschen die einzelnen Linien und zuletzt blieben nur noch die Linien von Kossorz, nach einem Schlosse sich nennend, welches jetzt dem Wissehrader Domcapitel im Rakonitzer Kreise zusteht, ferner jene zu Cheynow und Winterberg, Güter, welche längst schon in fremder [340] Hand sich befinden. Der Freiherrnstand kommt nur bei einigen und nicht bei allen Linien dieses Geschlechtes vor. So erhielten denselben die Malowetz von Cheynow und Winterberg durch Peter Paul mit Diplom vom 30. April 1639, und die Gebrüder Ernst Wilhelm und Ferdinand Ignaz mit Diplom vom 13. September 1760. Die Malowetz von Kossorz erlangten ihn aber durch Johann Joseph mit Diplom vom 14. Februar 1781. Zur Zeit blüht das Geschlecht nur mehr in den Malowetz-Kossorz von Malowitz, und zwar in zwei Linien, von denen die eine auch bereits im Mannsstamme erloschen ist. Der heutige Familienstand folgt weiter unten. [Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1859, I. L. Kober, Lex. 8°.) Bd. V, S. 72. – Illustrirte Chronik von Böhmen (Prag 1853, Vetterl, 8°.) Bd. I, S. 509 u. 624: Wappensage und älteste Genealogie. – Vlasák (Franz), Der altböhmische Adel und seine Nachkommenschaft nach dem dreißigjährigen Kriege. Historisch-genealogische Beiträge (Prag o. J. [1866], K. Styblo, 12°.) S. 94. – Kneschke (Ernst Heinrich Prof. Dr.), Neues allgemeines deutsches Adels-Lexikon (Leipzig, Friedrich Voigt, gr. 8°.) Bd. VI, S. 95. – Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser (Gotha, J. Perthes, 32°.) Jahrg. 1849, S. 21–265; Jahrg. 1866, S. 599.]