BLKÖ:Mercy, Andreas Florimund Graf

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 17 (1867), ab Seite: 393. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Andreas Florimund von Mercy-Argenteau in Wikidata
GND-Eintrag: 137090587, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Mercy, Andreas Florimund Graf|17|393|}}

II. Einige denkwürdige Sproßen der Freiherren und Grafen Mercy und Mercy d’Argenteau. Außer dem Staatsmanne Florimund und dem General Florimund Claudius sind noch Folgende aus dieser Familie bemerkenswerth:

1. Andreas Florimund Graf Mercy (geb. zu Tours in der Dauphiné im Jahre 1771, gest. zu Wien 29. October 1840). In seiner Jugend wählte er die militärische Laufbahn in der königlich französischen Armee und trat in ein Regiment Carabiniers. Mit dem Ausbruche der Revolution emigrirte er gleich vielen Anderen und trat in das Corps der französischen Prinzen, welches er aber später verließ und sich in die Schweiz, dann nach Regensburg begab, wo er längere Zeit in freiwilliger Verbannung zubrachte. Um die Mitte der Neunziger-Jahre kam er nach Wien, und dort in den höheren Kreisen der Reichshauptstadt ehrenvolle Aufnahme findend, trat er in den Staatsdienst. Seine neue Laufbahn begann er bei der Hofkammer auf der untersten Dienststufe, wurde allmälig zum Regierungsrathe befördert und im Jahre 1814 auf den Wunsch des Fürsten Metternichals Hofrath in das Ministerium des Aeußern berufen. Diesen Posten bekleidete der Graf bis zu seinem Tode, jede weitere Beförderung standhaft ablehnend. Auf diesem Posten aber genoß der Graf das unbedingte Vertrauen des Staatskanzlers, und in den Kreisen, mit denen ihn seine Stellung in unmittelbare Berührung brachte, ein außerordentliches Ansehen. Der Graf war (seit 15. September 1829) mit Maria Walburga Gräfin Stadion-Thannhausen (geb. 17. September 1777, gest. 1. Jänner 1833) vermält; diese kaum vierjährige Ehe war kinderlos geblieben. Der Graf selbst starb im Alter von 68 Jahren. [Allgemeine Zeitung (Augsburg, 4°.) 1840, Beilage Nr. 319. – Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar, Bernh. Friedr. Voigt, kl. 8°.) XVIII. Jahrgang (1840), II. Theil, S. 1030, Nr. 327.] –