Zum Inhalt springen

BLKÖ:Mercy und Mercy d’Argenteau, die Freiherren und Grafen, Genealogie

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 17 (1867), ab Seite: 392. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Mercy und Mercy d’Argenteau, die Freiherren und Grafen, Genealogie|17|392|}}

I. Zur Genealogie der Freiherren und Grafen Mercy und Mercy d’Argenteau. Die Mercy sind ein altes lothringisches Adelsgeschlecht, dessen Ahnen bis in’s fünfzehnte Jahrhundert zurückgeführt werden. Frühzeitig traten sie in die Dienste des österreichischen Kaiserhauses, und schon Franz (I.), der Vater des berühmten, bei Allerheim (1645) auf dem Felde der [393] Ehre gefallenen Franz (II.) Mercy, war zugleich mit dem Herzoge von Lothringen-Mercoeur in die Dienste des Kaisers Rudolph II. getreten und hatte sich durch seine Tapferkeit in den Kämpfen gegen die Türken in Ungarn hervorgethan. Die ausgezeichneten Waffenthaten seines gleichnamigen Sohnes Franz werden weiter unten [S. 394, Nr. 4] ausführlicher erzählt. Wie Franz (II.) bei Allerheim 1645 den Tod auf dem Schlachtfelde gefunden, so hatte schon ein Jahr zuvor (1644) seinen Bruder, den bayerischen General-Feldwachtmeister Kaspar [s. d Nr. 6], das gleiche Los in dem dreitägigen blutigen Kampfe vor Freiburg getroffen. Beide, Franz (II.) und Kaspar, haben ihren Stamm fortgepflanzt, und die Nachkommen derselben gelangten zu hohen Ehrenstellen in der kaiserlichen Armee. Den Ruhm seines Ahnherrn Franz (II.) erneuerte in glorreicher Weise Florimund Claudius Graf von Mercy [s. d. S. 386], der ebenso als Feldherr ausgezeichnet, wie als Staatsmann durch die Cultivirung, ja Vermenschlichung des Banates, das er mit deutschen Colonisten neu bevölkert, ein unvergängliches Denkmal sich selbst geschaffen hat. Florimund Claudius hatte, unvermält, auf dem Felde der Ehre den Tod gefunden, und Erbe seines Namens und Vermögens war ein Graf Argenteau, nach Einigen der in der französischen Revolution vielgenannte österreichische Gesandte am Pariser Hofe und Vertraute der unglücklichen Königin Marie Antoinette nach Anderen der durch seine Mißgeschicke zu Felde bekannte nachmalige General [s. d. S. 393, Nr. 3]. Seit dieser Zeit erscheint neben der Familie der Mercy, die noch in Frankreich fortblüht und aus welcher ein Franz Christoph als Arzt und Uebersetzer der Werke des Hyppokrates sich bekannt gemacht, die zweite der Mercy d’Argenteau, welche aber bereits erloschen zu sein scheint. Der Name Florimund scheint in der Familie erblich zu sein und ihn jeder Mercy zu führen; übrigens herrscht in den Taufnamen der einzelnen Familienglieder große Verwirrung, in den meisten biographischen Werken erscheinen sie gar ohne Taufnamen.