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BLKÖ:Minasiewicz, Florian

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 18 (1868), ab Seite: 338. (Quelle)
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Minasiewicz, Florian (Schulmann, geb, in Galizien um das Jahr 1760, gest. zu Lemberg im Jahre 1820). Entstammt einer alten armenischen Familie, über welche die Quellen näheren Aufschluß geben. In Lemberg hörte er die theologischen Studien und erlangte aus denselben die Doctorwürde. Im Jahre 1785 erhielt er die Priesterweihe und begann als Katechet bei der Mädchenschule der armenischen Nonnen seine priesterliche Wirksamkeit. Im Jahre 1791 bereits wurde er in Anerkennung seiner für das allgemeine Wohl geleisteten Dienste zum Canonicus ernannt. Im Jahre 1798 trat er zur lateinischen Kirche über, legte sein Canonicat nieder und erhielt die Propstei zu Grodek. Von dort folgte er im Jahre 1812 seiner Berufung in das Lemberger lateinische Domherrncapitel, wo sich seiner dem allgemeinen Besten gewidmeten Thätigkeit neue Bahnen eröffneten: denn in kurzer Zeit wurde er zum Scholasticus erhoben, zum Oberaufseher der galizischen Volksschulen und Director des Gymnasiums ernannt. Auf diesem Posten wirkte er unter keineswegs günstigen Zeitverhältnissen in segensvoller Weise; im Jahre 1818 ernannte ihn Kaiser Franz zum kaiserlichen Rath. Ueberdieß war M. auch ein sehr beliebter und ausgezeichneter Kanzelredner. Im Drucke sind von ihm erschienen: „Tentamen publicum ex utraque S. Hermeneutices veteris Testamenti institutionum parte“ (Leopoli 1784, 8°.) und „Positiones ex Hermeneutica tam veteris quam novi Testamenti ex Patrologia ac historia literaria“ (ibid. 1785, 8°.).

Barącz (Sadok Xiądz Dominikan), Żiwoty sławnych. Ormian w Polsce, d. i. Biographien denkwürdiger Armenier in Polen (Lemberg 1856, Ossolinski’sche Druckerei, 8°.) S. 217. –