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BLKÖ:Morberth, Johann Ritter von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Morawski, Felix
Band: 19 (1868), ab Seite: 77. (Quelle)
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Morberth, Johann Ritter von (k. k. Oberstlieutenant und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Glina im ersten Banalbezirke der Militärgrenze im Jahre 1756, gest. zu Pagyon in Siebenbürgen 21. December 1801). Seine erste Ausbildung erhielt M. in der Regimentsschule und trat dann im Jahre 1773, 17 Jahre alt, als Cadet in das erste Banal-Regiment ein, in welchem er in kurzer Zeit befördert wurde. Als das Banal-Grenz-Huszarencorps organisirt wurde, that M. als Adjutant Dienste in demselben, kam aber nach Auflösung des Corps als Oberlieutenant in das Banal-Regiment zurück. Im Türkenkriege bot sich ihm bald Gelegenheit zur Auszeichnung dar, und in den Gefechten bei Comissarov-Hrast, Liubina und bei der Expedition auf Jessersky erwarb er sich durch seine Tapferkeit die Zufriedenheit seines Commandanten. Im April 1793 wurde M. zum Rittmeister im Wurmser’schen Freicorps, im Jänner 1795 zum Major im 12. Huszaren-Regimente ernannt. Mit demselben stand er im Jahre 1796 im Armeecorps, welches der Feld-Marschall-Lieutenant Frehlich commandirte. Bei der Vorrückung nach Bayern bildete M. die Avantgarde der Brigade des General-Majors Wolff und bestand mit dem Feinde mehrere Scharmützel, die zu unseren Gunsten ausfielen. Besondere Beweise seiner Umsicht und Tapferkeit gab er bei Weisbach am 13. September 1796. Der Feind, der unsere Vorpostenkette angegriffen hatte, drang mit seiner Avantgarde bereits gegen Weissensee vor. Morberth griff die Avantgarde entschlossen an, vertrieb sie durch eine Compagnie Scharfschützen, besetzte mit dem Reste der Infanterie, einer Division Grenz-Huszaren und vier Cavallerie-Geschützen die Position von Berg, durch welche Maßregeln der Feind verhindert ward, aus Weisbach zu debouchiren, was er aber thun mußte, wenn er seine geworfene Avantgarde unterstützen und allein oder mit dieser vereint einen Angriff unternehmen wollte. Major Morberth aber hatte seine Anstalten auch weiters auf das Zweckmäßigste getroffen und insbesondere durch das Bewerfen des Dorfe mit Haubitzgranaten aus seinen vier Cavalleriegeschützen es dem Feinde unmöglich gemacht, mit seiner Artillerie vorzudringen. In dieser Weise hielt er den zehnfach überlegenen Gegner über zwei Stunden auf, wodurch General-Major Wolff Zeit gewann, mit seiner Brigade vorzurücken. So wurde also durch Morberth’s tapferes Verhalten das Anrücken des Feindes an die Grenze Tirols vereitelt und Feldmarschall-Lieutenant Frehlich in die Lage gesetzt, bereits am 17. seine Operationen zu beginnen. In gleicher Weise gab M. auch in den folgenden Feldzügen, und zwar in jenen der Jahre 1799 und 1800 bei vielen Gelegenheiten Beweise seltener persönlicher Tapferkeit, rascher Beurtheilung und entscheidender Umsicht in seinen [78] Anordnungen. Entweder stand er in der Avantgarde, wie bei der Brigade des Fürsten Rosenberg und bei jener des Grafen Grünne, oder aber befehligte er die Vorposten, wie dieß bei dem Corps des Feldmarschall-Lieutenants Franz Freiherrn von Jellačić der Fall war. Im Mai 1799 sprengte M. bei Minsterlingen am Bodensee ein feindliche Commando und erbeutete bei dieser Gelegenheit 4 Kanonen, 1 Haubitze und 1 Munitionkarren. Als Feldmarschall-Lieutenant Jellačić über die Linth in die kleinen Schweizercantone eindrang, kämpfte Morberth als Commandant eines Theiles der Vorposten in allen Gefechten, die bei dieser Vorrückung stattfanden, und wurde in denselben zweimal verwundet, ohne sich jedoch deßhalb vom Kampfe auszuschließen. Am 16. desselben Monats überfiel M. mit einer halben Schwadron die feindlichen Cavallerie-Pikets bei Sontheim und Kamloch, zersprengte sie und machte 6 Officiere und 26 Mann zu Gefangenen. Besondere Bravour entwickelte er bei dem Angriffe auf Schongau, wo er am 11. und 13. Juni den Lechübergang vertheidigte, dabei aber eine so schwere Verwundung erlitt, daß er für längere Zeit kampfunfähig gemacht wurde. Es war auch dieses Gefecht seine letzte kriegerische Handlung. Morberth wurde im Jahre 1801 zum Oberstlieutenant bei Szekler-Huszaren befördert und in der 66. Promotion (vom 18. August d. J.), in Anerkennung seiner zahlreichen, durch besondere Umsicht in der Ausführung gekennzeichneten Waffenthaten, mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet, starb aber noch in demselben Jahre im schönsten Mannesalter von erst 45 Jahren.

Hirtenfeld (J. Dr.). Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 613 u. 1743.