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BLKÖ:Pávai, Alexis von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 21 (1870), ab Seite: 381. (Quelle)
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Pávai, Alexis von (ungarischer Naturforscher, aus Nagy-Enyed in Siebenbürgen gebürtig, Geburtsjahr unbekannt). Zeitgenoß. Die Gymnasialclassen besuchte er in seiner Vaterstadt, dann den Bergwissenschaften sich widmend, ging er nach Schemnitz. Nachdem er das letzte Akademiker-Rigorosum abgelegt, begab er sich nach Wien, wo er sich im montanistischen Museum zum Geologen ausbildete. Zugleich besuchte er die Vorlesungen Endlichers, die ihn so fesselten, daß er nun mit allem Eifer auf das Studium der Botanik sich verlegte. Nun begab er sich als Stipendist für Chemie nach Berlin, hörte dort ein Jahr die Vorträge Rose’s und Mitscherlich’s, von Berlin ging er nach Gießen, wo er unter Liebig seinen chemischen Lehrcurs beendigte und das Doctorat erlangte. Zur Erweiterung seiner naturwissenschaftlichen Ausbildung besuchte er Paris, studirte dort die Schätze des Jardin de plantes und machte daselbst das naturwissenschaftliche Rigorosum. Nach jahrlangem Aufenthalte in Paris reiste er nach London, wo er mehrere Monate als Faraday’s Schüler arbeitete und dann sich nach Nordamerika einschiffte. Nach längerem Aufenthalte daselbst reiste er nach Südamerika und erhielt in Rio Janeiro auf Empfehlung Humboldt’s die Gestattung, der zweiten Wilke’schen Expedition als Geolog sich anzuschließen, dann kehrte er über Westindien nach Europa zurück. P. ist jetzt Custos der naturhistorischen Sammlungen des siebenbürgischen Nationalmuseums zu Klausenburg, ist um die naturgeschichtliche Durchforschung Ungarns und Siebenbürgens verdient und hat auch die Ergebnisse seiner Beobachtungen in mehreren ungarischen Abhandlungen, deren einige preisgekrönt sind, veröffentlicht. Kanitz in seiner in den Quellen genannten Schrift zählt Pávai’s Schriften – jedoch ohne Angabe des Jahres, wann und des Ortes, wo sie erschienen sind – auf; es sind folgende: „Magyarország futóhomokjának megkötése“, d. i. Die Bindemittel des ungarischen Flugsandes; preisgekrönt; – Növényvándorlás ’s a természet váltógazdasága“, d. i. Pflanzenwanderung und Wechselökonomie der Natur; – „Borszék leirása természetrajzi tekintetben“, d. i. Borszék in naturgeschichtlicher Beziehung; – „A háztartásban és gazdaságban hasznos és káros állatok és növények“, d. i. Die in der Oekonomie nützlichen und schädlichen Pflanzen und Thiere; preisgekrönt; – „Hazánk kopár helyeinek hasznositása“, d. i. Die Verwerthung der kahlen Stellen unseres Vaterlandes; preisgekrönt; – „Egy erdélyi természetrajzi körút“, d. i. Naturwissenschaftliche Reise durch Siebenbürgen; – „Magyar hölgyek füvészkönyve“, d. i. Botanik für ungarische Frauen; – „Magyar gazdák növénytana“, d. i. Botanik ungarischer Landwirthe, und noch mehreres andere.

Kanitz (August), Versuch einer Geschichte der ungarischen Botanik. Aus dem 33. Bande der Linnaea besonders abgedruckt (Halle 1865, Gebauer-Schwetschke, 8°.) S. 250, Nr. 298.