BLKÖ:Peharnik-Hotkowich, Daniel Freiherr

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 21 (1870), ab Seite: 427. (Quelle)
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Peharnik-Hotkowich, Daniel Freiherr (k. k. General-Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Spipak in Croatien im Jahre 1745, gest. zu Wien 4. September 1794). Entstammt einer ukrainischen Familie, deren Mitglieder seit mehr denn drei Jahrhunderten stets Waffendienste geleistet. Daniel war im Jahre 1762, damals 17 Jahre alt, als Cadet in das Szluiner Regiment getreten, in welchem er innerhalb sieben Jahren, im Alter von 24 Jahren, zum Hauptmann vorrückte und vier Jahre später, 1773, Major bei den Liccanern wurde. Im bayerischen Erbfolgekriege war er bereits Oberstlieutenant; bei Komeise überfiel er in der Nacht vom 16./17. September 1778 ein preußisches Bataillon, vertrieb den Feind von den dominirenden Anhöhen bei Mesnik nächst Jägerndorf und steckte dessen Blockhäuser in Brand. Von Neuem zeichnete er sich im Gefechte bei Weißkirchen, am 26. November, aus. Im Jahre 1783 wurde P. Oberst im Regimente und im Jahre 1786 in gleicher Eigenschaft zu den Ogulinern übersetzt. Zwei Jahre später begann der Türkenkrieg. Bald nach Eröffnung der Feindseligkeiten, am 9. Februar 1788, schickte P. seinen 22jährigen Sohn als Parlamentär mit einem Trompeter an den türkischen Commandanten des Schlosses Dresnik, um ihn zur Uebergabe aufzufordern. Der Feind empfing beide mit Schüssen und Peharnik’s Sohn büßte bei dieser Sendung das Leben ein. Nun ließ P. durch zwei Tage das Schloß bombardiren, erzwang die Uebergabe und machte 178 Gefangene. Bald darauf begleitete er den auf dem Kriegsschauplatze befindlichen Kaiser Joseph II., der an das tapfere Regiment eine Geldbelohnung vertheilen ließ, bis nach Dresnik. [428] Einen Versuch der Türken im April, Dresnik wieder zu nehmen, wies P., die Angreifer mit Entschiedenheit zurückwerfend, zurück. Bei Bihacz hielt er mit seinem zum Carré geformten Regimente zwei Stunden lang gegen die große feindliche Uebermacht unerschütterlich Stand. Neue Beweise seines mit Umsicht gepaarten Heldenmuthes gab er bei der Belagerung von Czettin im Jahre 1790. Bevor noch die Belagerung begonnen hatte, verbrannte er alle um die Festung liegenden feindlichen Czartaken, bemeisterte sich ungeachtet des heftigsten Widerstandes aller dominirenden Anhöhen in den unzugänglichen türkischen Waldungen, verschanzte dieselben, legte an geeigneten Puncten Verhaue an und that Alles, was die Deckung des später vorrückenden Belagerungscorps sichern und erhalten konnte. Als aber, nachdem am 20. Juli die Festung in Brand gesteckt und der Sturm begonnen worden, feindliche Abtheilungen herbeieilten, um sich auf unsere Truppen zu werfen, besetzte P. mit einigen Compagnien die Laufgräben und Bresche-Batterien, aus welchen im Eifer des Kampfes die Mannschaft zum Sturme geeilt war, und dadurch deckte P. den Rücken der erstürmten Bresche, wies den anrückenden Feind entschlossen zurück und sicherte unseren Truppen den Besitz der eben genommenen Festung. Für diese seine Waffenthaten wurde P. in der 23. Promotion (vom 19. December 1790) mit dem Maria Theresien-Orden ausgezeichnet. Früher noch, im Jahre 1789, war P. zum General-Major ernannt worden und erhielt nach beendetem Kriege eine Brigade in Bellovar. Daselbst starb er auch, erst 49 Jahre, eben als er eine neue Bestimmung erhalten sollte. Im Jahre 1791 erfolgte seine Erhebung in den Freiherrnstand, der in Rücksicht auf seine Verdienste unter Einem den drei Söhnen seines als Major im Banal-Regimente verstorbenen Bruders Johann Nepomuk verliehen wurde. Von diesen diente der älteste, Adam, damals in der kais. Armee, hatte die Campagne 1778 als Gallopin des Feldzeugmeisters Baron De Vins und des Feldmarschalls Loudon und die drei türkischen Feldzüge mitgemacht und sich als Hauptmann im Vukassovich’schen und Gyulay’schen Freicorps besonders ausgezeichnet; der zweite, Nikolaus, diente in der Banalkanzlei und später als Protokollist bei der Justizstelle, der dritte aber, Franz, war Fähnrich im Graf Eduard d’Alton’schen Infanterie-Regimente.

Freiherrnstands-Diplom ddo. 12. August 1791. – Hirtenfeld (J.), Der Militär« Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S, 330 u. 1735. – Wappen. Blau und gold quadrirtes Schild mit Herzschild. Dieses letztere zeigt in Gold einen ausgebreiteten schwarzen Adler. Im Hauptschilde ist 1 und 4 von einem gewellten Flusse schrägrechts durchzogen; 2 u. 3 aber zeigt eine von einem gespannten, mit seinem Pfeile belegten Bogen überstiegene Burg mit zwei gezinnten Thürmen, geschlossenem Thore, alles von natürlicher Gestalt und Farbe. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf der sich drei gekrönte Turnierhelme erheben. Aus der Krone des mittleren in’s Visir gestellten Helms wächst der Adler des Herzschildes; auf der Krone des rechten, nach innen gekehrten Helms steht ein halber blauer, mit den Sachsen nach außen gekehrter, von dem oben beschriebenen Flusse quer belegter Adlerflug; auf der Krone des hinteren Helms steht der oben beschriebene Bogen mit dem Pfeile. Die Helmdecken des rechten Helms sind blau mit Silber, des mittleren schwarz mit Gold, des linken blau mit Gold.