BLKÖ:Pirmus, Anton
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 22 (1870), ab Seite: 338. (Quelle) | |||
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Johann Haan [Bd. VI, S. 97], Prokop Knopp[WS 1] [Bd. XII, S. 170, in den Quellen] und Richard Schaller einen gelehrten Verein, welcher auch in der Folgezeit wohlthätig wirkte. Im Drucke erschien von ihm nur eine kleine aszetische Schrift unter dem Titel: „Neuer Gnadenstern zu einer seligen Abreise aus diesem Leben“ (Brünn 1719), seinen handschriftlichen Nachlaß aber bewahrt die Stiftsbibliothek in Raygern in drei Foliobänden, theils aszetischen, theils historischen Inhalts.
Pirmus, Anton (Propst des Benedictinerstiftes Raygern, geb. zu Brünn 9. Mai 1676, gest. zu Raygern 1. Februar 1744). Nachdem er in Brünn das Gymnasium und die Humanitätsclassen beendet, trat er im März 1693 als Noviz in das Benedictinerstift Raygern, vertauschte den bisherigen Taufnamen IIdefons mit dem Klosternamen Anton und hörte im Stifte die philosophischen und theologischen Wissenschaften. Im Jahre 1699 erschienen bei Knapp in Brünn (in Fol.) die von ihm vertheidigten Thesen im Drucke. P. that sich unter seinen Ordensbrüdern bald so hervor, daß ihn dieselben in kurzer Zeit nach empfangenen Weihen (1702) zum Prior (1707) und nach dem Tode des Abtes Benno Brantzavsky, 1709, zum Nachfolger in dessen Stelle erwählten. Auf diesem Posten entwickelte P. eine segensreiche Wirksamkeit, und wird noch heute als „der zweite Stifter des Klosters gepriesen; er gewährte jeder Wissenschaft und Kunst freundliche Aufnahme und Zufluchtsstätte; gab dem Studienwesen des Klosters eine bessere Richtung; begründete für die jungen Geistlichen ein eigenes Studium im Stifte; besetzte die Lehrkanzeln desselben mit tüchtigen Männern; bereicherte ungemein die Stiftsbibliothek; erbaute von Grund auf das jetzige Stiftsgebäude, dessen Kirche er mit schönen Fresken und Altarbildern schmücken ließ; dabei war er ein großmüthiger Gönner aller Literatoren; gründete mit seinen gelehrten Klosterbrüdern- (Hormayr’s) Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien, 4°.) Jahrg. 1822, S. 312. – d’Elvert (Christian), Geschichte des Bücher- und Steindruckes, des Buchhandels, der Büchercensur und der periodischen [339] Literatur u. s. w. (Brünn 1854, Rohrer’s Erben, gr. 8°.) S. 273. – Dudik (B. Dr.), Geschichte des Benedictiner-Stiftes Raygern im Martgrafthum Mähren (Wien 1868, Gerold’s Sohn, 8°.) Bd. II, S. 307 bis 354.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Prokop Knapp.