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BLKÖ:Prochaska, Franz Xaver

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Prochaska, Georg
Band: 23 (1872), ab Seite: 333. (Quelle)
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Prochaska, Franz Xaver (Maler, geb. zu Prag 27. November 1740, gest. ebenda 15. April 1815). Widmete sich, nachdem er in Prag die Humanitätsclassen beendet hatte, der Kunst und erhielt den ersten Unterricht in derselben bei dem Prager Blumenmaler Johann Kastner, der überdieß ein sehr geschickter Bilder-Restaurator war und bei dem P. auch in dieser Richtung eine gute Anleitung erhielt. Später ging P. nach Dresden und setzte seine Kunststudien bei dem Maler Karl Michori durch vier Jahre fort. Alsdann machte er in Begleitung des Fürsten Schwarzenberg Reisen durch Italien, Deutschland und die österreichischen Staaten, von denen er eine reiche Mappe Studien und Zeichnungen heimbrachte. Nun nahm er seinen bleibenden Aufenthalt in Prag, wo er Vieles, theils in Oel, theils in Fresco arbeitete. Der größte Theil seiner Staffeleibilder, Landschaften, Bildnisse, historische u. a. Bilder findet sich in Prag und in der Umgebung im Besitze von Privaten. Sonst sind bekannt: „Der H. Johannes von Nepomuk“, drei verschiedene Altarblätter in der Pfarrkirche zu Woticz, zu Neubenatek und zu Dobrzisch; dann Darstellungen des h. Grabes in mehreren Kirchen Böhmens; in Fresco hat er gemalt in der Metropolitankirche Prag die St. Adalbertcapelle und das Seitenchor daselbst restaurirt; die von der Graf Kinsky’schen[WS 1] Familie errichtete St. Barbaracapelle auf dem Hradschin in Prag und ganz gemalt die Kirche zu Wostruzow in Böhmen. Ueberdieß hat P. das berühmte Altarbild von Rubens in der St. Thomaskirche in Prag restaurirt und so dem gänzlichen Untergange entzogen. Auch ist von ihm eine jetzt schon seltene Radirung: „Eine Landschaft mit Ruinen, im Vordergrunde rechts ein Hügel“, bezeichnet Pka. f., in Qu. 16°. bekannt.

Nagler (G. K. Dr.),Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. III, S. 88. – Dlabacz (Gottfried Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase, 4°.) Bd. II, Sp. 509. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibl. Inst, gr. 8°.) Zweite Abtheilung, Bd. IV, S. 1070. – Dlabacz nennt Prochaska’s Lehrer Michori und heißt ihn einen „bekannten Maler“; Nagler, in dessen Lexikon er nicht vorkommt, nennt ihn Michorf. Aber weder ein Maler Michori, noch Michorf ist in den mir zugänglichen Werken über Künstler aufzufinden.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Kinsky-.