BLKÖ:Ravizza, Anton Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 25 (1873), ab Seite: 70. (Quelle) | |||
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Daun in der Nacht vom 13. auf den 14. October den König Friedrich II. in seinem Lager bei Hochkirch. Nachdem die Preußen von der ersten Ueberraschung des Ueberfalles sich erholt, suchten sie abtheilungsweise sich hinter ihrem Lager zu sammeln und aufzustellen. In der That hatte sich auch ein Theil der Infanterie auf einer vortheilhaft gelegenen Anhöhe aufgestellt und zog immer neue Abtheilungen der sich sammelnden Leute an sich. Ravizza gewahrte dieses gefährliche Manöver, und ohne weiteren Befehl abzuwarten, fiel er, um jede weitere Verstärkung zu vereiteln, mit seiner Carabinier-Compagnie dem sich sammelnden Feinde in die Flanke und wurde bei diesem Angriffe noch von zwei anderen Carabinier-Compagnien unterstützt, welche der seinigen nachgerückt waren. Die Preußen leisteten hartnäckigen Widerstand, wurden aber dennoch nach einem blutigen Kampfe, in welchem R. selbst verwundet worden, vollständig über den Haufen geworfen und zerstreut. Sieben Fahnen wurden bei dieser Gelegenheit von den Unseren erobert. R. wurde für seine Waffenthat in der 5. Promotion (vom 23. Jänner 1760) mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet. R. rückte zum Major vor, focht bei Torgau, 3. November 1760, wo er neuerdings verwundet wurde. Im J. 1771 zum Obersten im Regimente befördert, führte er dieses, als alle Anzeichen auf einen Krieg mit Preußen zu deuten schienen, nach Böhmen, wo er aber, kaum an seiner Bestimmung angelangt, im Alter von 57 Jahren starb. Ob er Freiherr von Haus aus gewesen, oder ob er das Freiherrn-Diplom in Folge des Maria Theresien-Ordens gelöst, weder das Eine noch das Andere ist aus den Acten ersichtlich.
Ravizza, Anton Freiherr (k. k. Oberst und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Wien im Jahre 1720, gest, in Böhmen 25. August 1778). Der Sohn eines k. k. Militärs, trat er im Jahre 1736, im Alter von 16 Jahren, bei Cordova-, zuletzt Kaiser Nikolaus-Kürassieren, ein und machte mit dem Regimente den Erbfolgekrieg mit, wurde zum Officier und im Jahre 1756 zum Rittmeister befördert. Im zweiten Feldzuge des siebenjährigen Krieges wurde er bei Leuthen, 5. December 1757, schwer verwundet. Im dritten Feldzuge erkämpfte er sich bei Hochkirch, 13./14. October 1758, die höchste militärische Auszeichnung. Bekanntlich überfiel Feldmarschall- Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 101 u. 1729.