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BLKÖ:Rogovsky de Kornitz, Christoph

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 26 (1874), ab Seite: 273. (Quelle)
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Rogovsky de Kornitz, Christoph (k. k. Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Peterwitz in Preußisch-Schlesien im Jahre 1744, gest. zu Schärding 16. Mai 1806). War Zögling der Wiener-Neustädter Militär-Akademie und trat aus derselben am 1. Juni 1763 als Fahnen-Cadet bei Gyulai-Infanterie Nr. 51 ein. Im bayerischen Erbfolgekriege wurde R. Oberlieutenant. Im Jahre 1784 bewies er bei den durch Oberstlieutenant Kray niedergeschlagenen Unruhen der Walachen in Siebenbürgen, wo er durch ein [274] ganzes Jahr ein Detachement bei Zalathna selbstständig commandirte, große Umsicht und Entschlossenheit. Eminente Proben von Bravour gab er im Feldzuge des Jahres 1793 zuerst bei Valenciennes, dann bei Beaumont. Bei dem Sturme auf Valenciennes, am 25. Juli 1793, betheiligte sich R., damals bereits Hauptmann, als Freiwilliger. In Gemeinschaft mit dem Ingenieur-Hauptmann Grafen Triangi, noch 3 Officieren und 150 Mann erstürmte er den bedeckten Weg und benahm sich, die ihm von dem Hauptmann Triangi gegebenen Weisungen im Kugelregen ausführend, mit seltenem Muthe, beseitigte durch Entdeckung der Minen und Herausreißen der Zündwürste die Todesgefahr, von der er und die Seinen bedroht waren, dann drang er herzhaft auf den Feind ein, verjagte ihn und vernagelte die Geschütze. Im Gefechte bei Beaumont aber, am 16. October 1793, commandirte R. ein Bataillon von 4 Compagnien mit 2 Geschützen. Er wurde dem Major Pesler, der die Franzosen mit einer kleinen Abtheilung Dragoner zu umgehen versuchte, nachgeschickt. Da benützte Rogovsky den Nebel, der den Franzosen die Schwäche seiner Truppe verbarg, und griff mit dem Bajonnete die 7000 Mann starken Franzosen an. Diese wurden vollends in die Flucht geschlagen und ihnen eine Haubitze, vier Kanonen mit ihren Munitionskarren und eine Fahne abgenommen. Major Pesler verfolgte nun die Fliehenden bis Fleurieux. Rogovsky wurde für die vorerwähnten Waffenthaten in der 34. Promotion (vom 7. Juli 1794) mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet. Die in den genannten Gefechten erhaltenen Wunden nöthigten ihn, in den Ruhestand überzutreten, der ihm am 1. Jänner 1795, unter gleichzeitiger Verleihung des Majors-Charakters, gewährt wurde. Im August 1802 wurde R. zum Platzcommandanten in Schärding ernannt, wo er im Alter von 62 Jahren starb.

Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 429. – Leitner von Leitnertreu (Theodor Ign.), Ausführliche Geschichte der Wiener-Neustädter Militär-Akademie (Hermannstadt 1852, Th. Steinhaussen, 8°.) Bd. I, S. 466 [schreibt ihn mit w, Rogowsky].