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BLKÖ:Rolke, Karl Freiherr

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 26 (1874), ab Seite: 295. (Quelle)
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Rolke, Karl Freiherr (k. k. Oberstlieutenant und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Oppeln in Preußisch-Schlesien im Jahre 1723, gest. im Jahre 1792). Trat im Alter von 18 Jahren als Freiwilliger bei Csáky-, nachmals Nádasdy-Huszaren ein, wurde dann Auditor bei Baden-Baden-Infanterie Nr. 23 und später Oberlieutenant, und machte in beiden Eigenschaften mehrere Campagnen mit. In der Schlacht bei Trautenau im Jahre 1745 erscheint sein Name zuerst unter den Helden des Tages. Im Jahre 1757 wurde er zum Major ernannt und machte als solcher die Schlachten und Gefechte bei Planian, Breslau, Leuthen und die Eroberung der Festung Glatz mit Auszeichnung mit. Durch den Muth und die große Geistesgegenwart, die er am 12. August bei Frankfurt a. d. Oder bewies, indem er das durch einen unheilvollen Irrthum der Vernichtung preisgegebene Regiment Baden-Baden davor rettete, erwarb er sich das Ritterkreuz das Maria Theresien-Ordens. Der Preußenkönig war nämlich am gedachten Tage von den vereinigten Oesterreichern und Russen bei Kunersdorf angegriffen [296] worden. Der viele Staub und Pulverrauch ließ die kämpfenden Truppenkörper bereits nicht mehr unterscheiden und da geschah es, daß unser Infanterie-Regiment Baden, das bereits mit dem Feinde in der Fronte engagirt war, von den mit uns verbündeten Russen, die es al eine feindliche Truppe ansahen, im Rücken angegriffen und beschossen wurde. Nicht nur das ganze Regiment, die ganze Schlacht stand durch diesen unseligen Mißgriff auf dem Spiele, da das zwischen zwei Feuern stehende Regiment vernichtet, dem Feinde aber die siegreiche Vorrückung ermöglicht werden konnte. Rolke, die verhängnißvolle Sachlage überblickend, besann sich nicht länger, bahnte sich mitten durch das Feuer den Weg zu den Russen, machte sie auf ihr unheilvolles Vorgehen aufmerksam und ließ das Feuer einstellen. Sein Pferd hatte fünf, er selbst eine Wunde davongetragen, was ihn jedoch nicht hinderte, zu seinem Regimente zurückzukehren und sich an der Fortsetzung des Kampfes zu betheiligen, bis ihn gegen das Ende der von den Unseren gewonnenen Schlacht eine zweite Wunde in den Hüften kampfunfähig machte. R. wurde für jene Waffenthat in der 5. Promotion (am 23. Jänner 1760) mit dem Maria Theresien-Orden ausgezeichnet und noch im nämlichen Jahre statutenmäßig in den Freiherrnstand erhoben. Im Jahre 1767 trat er mit Oberstlieutenants-Charakter aus dem activen Dienste und starb im Alter von 69 Jahren.

Freiherrnstands-Diplom ddo. 14 Juni 1760. – Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) Bd. I, S. 102 u. 1729. – Wappen. Quadrirter Schild mit Herzschild. 1 und 4: in Blau ein auswärtssehender silberner Drache mit offenem Rachen, rothausgeschlagener Zunge, ausgespannten Flügeln und gekrümmtem Schweife: 2 und 3: in Silber eine an grünem Stengel und Blatt hängende blaue Weintraube. Im rothen Herzschild ein goldener rechtsgekehrter Adler mit offenem Schnabel, ausgespannten Flügeln und von sich gestreckten Fängen. Auf dem Schilde ruhen drei gekrönte Turnierhelme; auf der Krone des rechten steht der goldene Adler des Herzschildes, auf der Krone des mittleren stehen zwei in der Mitte, der rechte golden über roth, der linke blau über Silber quergetheilte Büffelhörner, denen die blaue Weintraube von 2 und 3 eingestellt ist; aus der Krone des linken wächst der silberne Drache von 1 und 4. Die Helmdecken des rechten und des mittleren Helms zur Rechten sind roth mit Gold, des linken und mittleren zur Linken blau mit Silber unterlegt.