Zum Inhalt springen

BLKÖ:Saar, Alois von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Saalfeld
Nächster>>>
Saar, Karl von
Band: 28 (1874), ab Seite: 2. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Alois von Saar in Wikidata
GND-Eintrag: 1042764883, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Saar, Alois von|28|2|}}

Saar, Alois von (Maler, geb. zu Traiskirchen in Oesterreich unter der Enns im Jahre 1799, Todesjahr unbekannt). In der bei Albert Wenedict in Wien erschienenen „Geschichte Oesterreichs“ von Alex. Patuzzi (schm. 4°.) erscheinen im 2. Bande, S. 342, ein Alexander von Saar und ein Alois von Saar, Beide geboren zu Traiskirchen, Ersterer im Jahre 1799, Letzterer im Jahre 1779. In den verschiedenen Kunstkatalogen begegnet man einem Alois von Saar und einem Al. von Saar, welch Letzterer ebenso gut Alois wie Alexander von Saar sein kann. Nagler, Meyer, Müller-Klunzinger, das Hormayr’sche „Archiv“ führen einen Alexander von Saar gar nicht an, dieser Namen-Dualismus muß daher vor der Hand ungelöst bleiben, denn, mich an Einen der etwa noch lebenden Künstler dieses Namens mit einer Anfrage zu wenden, unterlasse ich, da die Wiener Künstler auf an sie gerichtete Briefe nicht antworten. Ob sie nicht antworten können oder nicht wollen, muß dahingestellt bleiben; sehr oft mag Ersteres der Fall sein, denn nur Unbildung antwortet nicht auf höfliche Anfrage. Die folgenden Zeilen betreffen somit den bekannten und geschickten Landschaftsmaler Alois von Saar, von dem sich eine im Jahre 1831 gemalte „Ansicht von Prag und der Moldaubrücke vom linken oberen Moldauufer“ (Leinwand, 2 Schuh hoch, 3 Schuh breit) in der Abtheilung „Moderne Schule“ der kaiserlichen Belvedere-Gallerie in Wien befindet. Alois von Saar bildete sich an der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien. Anfänglich copirte er die Werke großer Meister alter und neuer Schule, unter denen ihn zunächst Catel angesprochen zu haben scheint, nach welchem er zwei Gemälde copirte: „Die Ansicht der Vorhalle der Kathedrale zu Amalfi mit einer Schaar zur Kirche zurückkehrender[WS 1] Ordensbrüder“ und eine „Ansicht bei Chiaja“. Von seinen Original-Arbeiten sind besonders hervorzuheben verschiedene Ansichten nach der Natur, darunter eine Folge von vier Bildern, welche „Die Tageszeiten“ vorstellen, die er auch in kleinerem Formate wiederholt und die als besonders gelungen gerühmt werden. [3] Die Kaiserin Karolina Augusta besaß von Saar’s Pinsel drei Ansichten von Prag, Brünn und Pesth. Auszustellen begann er im Jahre 1816, in welchem Jahre in der Ausstellung in der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien von seinen Arbeiten zu sehen waren: „Ruinen der alten Feste Lednitz im Trencsiner Comitate“, nach der Natur gemalt; – fünf „Ansichten aus dem Garten des Grafen von Aspremont zu Rowine im Trencsiner Comitate“, sämmtlich in Oel und nach der Natur gemalt; – im Jahre 1828: „Vier panoramatische Ansichten Wiens“, welche vier Oelbilder ein abgeschlossenes Panorama Wiens bilden; – 1830: „Eine Bergfestung bei Mondbeleuchtung“; – „Landschaft mit Wallfahrern“; – 1832: „Die Festung Belgrad bei Mondbeleuchtung“; – „Ansicht von Linz“; – „Der Hradschin in Prag“; – „Ein Theil der Brücke in Prag nebst der Altstadt“; – 1834: „Bergige Gegend mit Mond- und Feuerbeleuchtung“; – „Ansicht der Dominikanerbastei“; – „Ansicht der Karolinenbastei“; – „Waldgegend mit einem Jäger“; – „Waldgegend mit einem Fischer“; – 1840: „Die Mühle bei Grinzing“; – „Döbling bei Wien“. Von dieser Zeit an begegnet man den Arbeiten des Künstlers nicht mehr in öffentlichen Ausstellungen. Nagler rühmt Saar’s Werken nach, daß sie zu den besten ihrer Art gehören und ebenso gründliche Kenntnisse in der Perspective bekunden, als sich durch glücklichen Farbensinn und große Meisterschaft im Vortrage auszeichnen. – Ueber einen zweiten Künstler desselben Namens, mit dem Taufnamen Karl, vergleiche die Quellen.

Neues Archiv für Geschichte u. s. w. Herausgegeben von G. Megerle v. Mühlfeld und Em. Th. Hohler (Fortsetzung des Hormayr’schen) (Wien, 4°.) I. Jahrg. (1829), S. 3: „Das Atelier des Landschaftsmalers Alois v. Saar“, von Johann Gruber. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XIV, S. 120 [nach diesem geb. im J. 1799]. – Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen von Prof. Fr. Müller, fortgesetzt von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1866, Ebner u. Seubert, gr. 8°.) Bd. III, S. 384. – Engert (Erasmus v.), Verzeichniß der Gemälde moderner Schule, welche zur k. k. Gemälde-Gallerie im Belvedere zu Wien gehören (Wien 1871, Gerold, 8°.) S. 30 [nach diesem geb. 1779]. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Zweite Abthlg. Bd. VI, S. 827. – Kataloge der Jahres-Ausstellungen in der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien, 1816, S. 15, Nr. 21; S. 16, Nr. 25, 26, 31; S. 17, Nr. 38, 40; 1828, S. 15, Nr. 51, 64; 1830, S. 16, Nr. 10, 11; 1832, S. 15, Nr. 49, 54, 58; S. 16, Nr. 63; 1834, S. 16, Nr. 64; S. 17, Nr. 94; S. 18, Nr. 96; S. 19, Nr. 124 u. 127; 1840, S. 16, Nr. 201; S. 23, Nr. 370. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: zurückkehrenrender.