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BLKÖ:Salis-Samaden, Karl Adolph Freiherr

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Salieri (Familie)
Band: 28 (1874), ab Seite: 105. (Quelle)
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Salis-Samaden, Karl Adolph Freiherr (k. k. Oberst, geb. um das J. 1798, gest. zu Bergamo 21. Jänner 1850). Der Sohn des Freiherrn Karl S. (geb. 1771, gest. 1831) aus dessen Ehe mit Maria von Beelen. Der Soldatenlaufbahn sich widmend, trat er im Jahre 1816 als Fähnrich in das Infanterie-Regiment Erzherzog Karl Nr. 3, aus welchem er im Jahre 1821 zum Pionnier-Corps übersetzt wurde. Seine ausgezeichneten Talente veranlaßten seine zeitweise Verwendung im diplomatischen Fache und so wurde er der Gesandtschaft am kais. russischen Hofe beigegeben und dann als Gouvernements-Adjutant nach Mainz geschickt. Als im Jahre 1848 die ungarische Revolution ausbrach, wurde S. zum Oberstlieutenant im Infanterie-Regimente Erzherzog Stephan ernannt und bald erhielt er Gelegenheit, seine Tapferkeit vor dem Feinde und seine Umsicht als Bataillonschef zu erproben. Als solcher führte er sein Bataillon in der Schlacht bei Kapolna siegreich zum Sturme vor. aber bei dieser Gelegenheit raubte ihm ein Granatsplitter das linke Auge. [106] Während der Heilung noch wurde er zum Obersten im Regiments ernannt, in dem er zu dienen angefangen. „Mir ist es, als ob ich in mein Vaterhaus zurückgekehrt wäre“, rief er aus, als er obgleich noch leidend, das Commando des Regiments Erzherzog Karl Nr. 3 im Juli 1849 übernahm. Er war 18 Jahre von demselben entfernt gewesen und wurde nun im Regimente auf das Freudigste empfangen. Aber ein heftiger Kopfschmerz, welcher ihn seit jener oben erwähnten Verwundung nicht mehr verließ, entpuppte sich bald als die Wirkung eines unheilbaren Knochenbrandes, den er mit einer Seelenstärke ohnegleichen ertrug. Mit unnennbarer Selbstverleugnung widmete er sich, oft mit den entsetzlichsten Schmerzen kämpfend und seines traurigen Endes gewiß, seinem Dienste, bis er endlich bei vollem Bewußtsein seinem Uebel erlag. S. war auch als militärischer Schriftsteller thätig und seine Lehrbücher der Mathematik und Geometrie, deren Titel ich leider nicht auffinden konnte, erfreuten sich der beifälligsten Aufnahme. Auch eine politische Broschüre, deren Titel gleichfalls mir nicht bekannt ist, von welcher aber sein Nekrolog berichtet, daß sie sehr verbreitet gewesen und Zeugniß gebe von seinem Scharfsinn und seiner richtigen Auffassungsgabe, soll S. veröffentlicht haben. Für seine Waffenthaten in Ungarn ist S. um den Maria Theresien-Orden eingeschritten, jedoch, ehe die Entscheidung erfolgte, gestorben. Das Officierscorps seines Regiments ließ ihm auf dem Friedhofe in Bergamo einen 11 Schuh hohen Obelisk aus weißem Marmor aufstellen. welcher sein Wappenschild und folgende Inschrift trägt: „Das Officiercorps des Linien-Infanterie-Regiments Erzherzog Karl Ludwig Nr. 3 seinem unvergeßlichen Oberst Karl Br. Salis-Samaden, gestorben den 21. Jänner 1850“. Ueber seine Familie siehe die Quellen S. 107.

Oesterreichischer Soldatenfreund. Zeitschrift für militärische Interessen. Herausg. von J. Hirtenfeld und Dr. Meynert (Wien, 4°.) III. Jahrgang (1850), S. 351.