BLKÖ:Scartezini, auch Scartezzini, Johann Bapt. Anton

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Scarpa, Vincenz
Nächster>>>
Scattola, Domenico
Band: 29 (1875), ab Seite: 21. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Johann Baptist Anton Scartezzini in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Scartezini, auch Scartezzini, Johann Bapt. Anton|29|21|}}

Scartezini, auch Scartezzini, Johann Bapt. Anton (Maler, geb. zu Civezzano bei Trient, Geburtsjahr unbekannt, gest. zu Meran 9. December 1726). Ueber diesen als geschickt gerühmten Blumen-, Landschafts- und Historienmaler sind nur karge Notizen vorhanden. Seinem Epitaph zufolge stammte er aus einer Trientiner Adelsfamilie. Wer seine Lehrer waren, wo er sich in der Kunst ausgebildet, ist nicht bekannt. Der Trienter Fürstbischof Johann Michael Graf Spaur war sein Gönner. S. war Blumen- und Landschaftsmaler, und auch mehrere auf Seide gemalte Bilder seiner Hand sind noch vorhanden. Einige seiner Arbeiten, darunter Historienstücke, befinden sich im Besitze von Privaten zu Meran. Auf dem Friedhofe zu Mais nächst Meran ist auf einem Grabsteine folgende Inschrift zu lesen: Hic jacet Joan. Bapt. Scartezini nobilis tridentinus obiit IX. Dec. 1726. Tschischka in seinem Werke „Kunst und Alterthum im österreichischen Kaiserstaate“ führt im Namensregister, S. 444, an, daß sich in der Fürst Eßterházy’schen, jetzt in Pesth befindlichen Gemälde-Gallerie auch Bilder von Scartezini befinden. Auf S. 49 und 50, auf welchen Tschischka die Meister aufzählt, deren Gemälde in der Eßterházy’schen Gemälde-Gallerie vorkommen, erscheint aber der Name Scartezini nicht, wohl aber auf S. 50 der Name Scarzellino. Darunter könnte unser, statt Scartezini irrig Scarzellino genannte Trientiner Künstler oder aber der (1620 zu Ferrara verstorbene) Maler Scarcella, auch Scarsella Ippolito genannt, Scarsellino von Ferrara gemeint sein. Da aber Nagler in der Biographie Scarcella’s [Bd. XV, S. 75] ausdrücklich bemerkt: „daß in den Gallerien zu Wien und Berlin kein Bild von Scarselino vorhanden ist“. so dürfte in Tschischka, S. 50, dem Register S. 444 entsprechend, statt Scazellino Scartezini stehen, und so mag denn die Eßterházy-Gallerie Gemälde von unserem Trienter Maler besitzen.

Tirolisches Künstler-Lexikon oder kurze Lebensbeschreibung jener Künstler, welche geborne Tiroler waren (Innsbruck 1830, Felic. Rauch, 8°.) S. 215. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8° ) Bd. XV, S. 77. – Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Franz Beck, gr. 8°.) S. 157, 395.