BLKÖ:Schauer, Alois

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 29 (1875), ab Seite: 125. (Quelle)
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Schauer, Alois (Schriftsteller, geb. zu Görz 31. Juni 1738, n. A. 1739, gest. im Juli 1798). Trat im Jahre 1756 nach beendeten philosophischen Studien in den Orden der Gesellschaft Jesu, welchem er bis zu seiner Aufhebung angehörte. Im Orden selbst war er im Lehramte thätig, anfänglich zu Görz, wo er Grammatik und Poesie vortrug, später zu Gratz, wo er, während er selbst die Mathematik lehrte, die theologischen Studien beendete. Im Jahre 1767 erlangte er die Priesterwürde. Nach einem einjährigen Aufenthalte zu Judenburg, während welchem er die dritte Ordensprüfung ablegte, kam er als Professor der italienischen Sprache und Präfect an die Theresianische Ritter-Akademie nach Wien, an welcher er, so lange der Orden bestand und auch dann als Exjesuit, bis zur Aufhebung der Akademie im Jahre 1782 verblieb. Hierauf privatisirte er einige Zeit in seiner Vaterstadt Görz, wurde dann Präfect am Gymnasium zu Laibach, übernahm darauf eine Erzieherstelle im Hause des conte Cassi Farao zu Triest und kehrte, nachdem er sein Erzieheramt niedergelegt. wieder nach Görz zurück, wo er im Alter von 60 Jahren starb. Die Titel seiner Schriften sind: „Italienische Sprachlehre zum Gebrauche der adelichen Jugend u. s. w.“ (Wien 1772; 2. Aufl. 1777, 8°.), diese zweite, nicht unwesentlich vermehrte Auflage enthält Mehreres über Ursprung und Wachsthum der italienischen Sprache, über die vorzüglichsten Werke der italienischen Literatur, nebst einer Blumenlese der poetischen und prosaischen Stellen aus [126] den besten italienischen Autoren; – „Betrachtungen Ludwigs de Ponto; zum Gebrauche Ihrer k. k. apostol. Majestät“ (Wien 1773, 8°.);, – „Praktische Geometrie ...“ (ebd. 1776, 8°.); – „Saggio sopra la lingua, l’eloquenza e la poesia italiana“ (ebd. 1778, 8°.); – „Orazione funebre in lode di Ger. van Swieten“ (Wien 1772, Trattner, 8°.), eine Uebersetzung der deutschen Leichenrede auf van Swieten von Ignaz Wurz; – „Chrestomathia italiana“ (ebd. 1785, 8°.). Außerdem arbeitete er an der periodischen Schrift: „Schauplatz der Natur und Kunst“, welche im Jahre 1778 erschien, mit und hinterließ in Handschrift ein Wörterbuch der italienischen Sprache.

Meusel (Joh. Georg), Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller (Leipzig, Gerh. Fleischer d. Jüng., 8°.) Bd. XII, S. 98. – (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1778, v. Trattnern, 8°.) I. Bds. 2. Stück. S. 83. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1836, 8°.) Bd. IV, S. 511.