BLKÖ:Schiavoni, Johann

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Schiavoni, Felix
Band: 29 (1875), ab Seite: 257. (Quelle)
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Schiavoni, Johann (Maler, geb. zu Triest im Jahre 1804, gest. am 7. September 1848). Der jüngere Sohn des Malers Natalis S. [s. d. S. 258] und Bruder des Felix S. [s. d. Vorigen]. Die erste Ausbildung in der Kunst erhielt er von seinem Vater, dann bezog er die k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien und stellte in dieser Zeit, 1824, eine Zeichnung nach Giovanni Bellino: „Christus in Emaus“ aus. Von Wien begab er sich nach Venedig und studirte dort die großen Meister der Kunst, an denen die Gallerien und Kirchen der Lagunenstadt so reich sind. In dieser Zeit entstanden mehrere größere Werke für Private und Kirchen. Nun begab er sich nach Jassy, daselbst vollendete er mehrere Altarblätter für dortige Kirchen, darauf besuchte er St. Petersburg, wo er viele Bildnisse und auch andere Gemälde ausführte. Nach Italien zurückgekehrt, lebte er nun mit Vater und Bruder zusammen in Venedig und vollendete daselbst verschiedene Arbeiten, begann auch in dieser Zeit al fresco zu malen, worin er nach den vorhandenen Proben Großes geleistet haben würde, wenn nicht der Tod ihn im schönsten Mannesalter von 44 Jahren den Seinen und der Kunst zu früh entrissen hätte. Von seinen Arbeiten sind bekannt: „Loth und seine Töchter“, das 1835 in der Jahres-Ausstellung bei St. Anna zu sehen war; – „Moses in der Wüste, schlägt Wasser aus dem Felsen“, für die Belvedere-Gallerie angekauft, wo es wohl in einem der Depots versteckt ruht, da weder der Krafft’sche, noch der diesem nachgeschriebene Engert’sche Katalog der modernen Schule es aufführen; – ein „Familiengemälde“, aus der Jahres-Ausstellung bei St. Anna 1836 bekannt; – ein „Sterbender Christus“, für die Kathedrale zu Erlau; – „Die Verklärung Christi auf dem Berge Tabor“, auch ein Altarblatt; – „Der H. Lucas“, für die Lucaskirche in Verona, u. s. w. Das von Müller begonnene, später von Klunzinger und Seubert fortgesetzte Werk: „Die Künstler aller Zeiten und Völker“ läßt das Bild: „Moses schlägt in der Wüste Wasser aus dem Felsen“ schon im Jahre 1825 gemalt sein, während es doch erst zehn Jahre später (1835) vollendet worden, und nach diesem Werke lebte der Künstler im Jahre 1864, sehr beliebt [258] und geachtet, in Venedig, während er bereits 16 Jahre früher das Zeitliche gesegnet hatte.

Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. IV, S. 531. – Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen von Prof. Fr. Müller, fortgesetzt von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1860, Ebner u. Seubert, gr. 8°.) Bd. III, S. 449.