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BLKÖ:Schiedermayr, Johann Baptist (Vater)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Schiedermayr, Karl
Band: 29 (1875), ab Seite: 268. (Quelle)
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Schiedermayr, Johann Baptist (Dom- und Stadtpfarr-Organist zu Linz, geb. zu Pfaffenmünster bei Straubing in Bayern 23. Juni 1779, gest. zu Linz 6. Jänner 1840). Die folgende Lebensskizze ist vornehmlich nach S.’s eigenen Aufzeichnungen entworfen. Sein Vater, Georg Schiedermayr, war Schullehrer zu Pfaffenmünster. Von diesem frühzeitig im Singen unterrichtet, kam er im neunten Jahre seines Lebens (1788) als Sängerknabe nach Windberg, einem dermal aufgehobenen Prämonstratenserstifte [269] in Bayern. Oft rühmte S. die Disciplin, die damals noch in diesem Orden herrschte, beklagte sich aber auch über die Strenge, mit der man gegen ihn und seine Consorten verfuhr, während er der gütigen und liebevollen Behandlung wegen vorzüglich die Benedictiner lobte. Hier wurde er im Gesange etwas fester, lernte den Anfang zum Clavierspielen, theils von einem gewissen Obergaßner, theils von seinem älteren leiblichen Bruder Georg , welcher gleichzeitig die Organistenstelle im nämlichen Stifte versah. Da verweilte er drei Jahre und kam im Jahre 1791 nach Oberalteich, einer später auch aufgehobenen Benedictinerabtei, wo der Grund zu seiner späteren musikalischen Ausbildung unter tüchtigen Meistern gelegt wurde. Außer seinem Lehrer in den Anfangsgründen der lateinischen Sprache, Angelus Maria Lang, leiteten noch Edmund Härtl und Stephan Fuchs ihn im Gesange und im Studium des Generalbasses. So ward er frühzeitig mit der Wichtigkeit dieser Grundlage und Grundbedingung jeder Composition vertraut gemacht. Mit diesen Vorkenntnissen ausgerüstet, kam er 1793 nach Straubing in das Musik-Seminarium. Der gründliche Unterricht, den er in Oberalteich zwei Jahre hindurch genossen, hatte bei seinen Anlagen und bei seinem Fleiße solche Früchte getragen, daß er hier, obgleich er erst 14 Jahre alt war, unter 24 Zöglingen der beste Organist war. In dieser Anstalt war es vorzüglich ein Freiherr von Dyrnitz – einer der ausgezeichnetsten Pianospieler seiner Zeit – der ihm in der Fingerordnung Vieles zeigte und zur Belebung seines Eifers mehrere Mozart’sche Sonaten, sobald erste ihm vorzuspielen verstand, zum Geschenke machte. Seine beiden Lehrer in der lateinischen Sprache lehrten ihn auch die Flöte und Violine – die Orgel ausgenommen, sein Lieblings-Instrument. Schon nach einem Jahre seines Aufenthaltes zu Straubing – also in seinem 15. Jahre – fing er an zu componiren: ein Tantum ergo mit vier Singstimmen, ein Almaredemtoris mater – und eine Messe in D-dur für seinen Vater. Während er die musikalischen Uebungen und Studien mit jugendlicher Regsamkeit betrieb, vernachlässigte er keineswegs seine intellectuelle Bildung; er war in der Real- und lateinischen Schule immer einer der Ersten. Drei und ein halbes Jahr hatte er in Straubing zugebracht. Eine sehr harte, dem begangenen Fehler nicht angemessene Strafe des Musik-Seminarinspectors hatte das Ehrgefühl des nun schon im Jünglingsalter stehenden Schülers so tief verletzt, daß er, ohne zu wissen wohin? plötzlich Straubing verließ und nach St. Nikola, einem Chorherrnstifte nächst Passau, kam, wo er anfänglich als Bassist, dann als Organist angestellt wurde. Hier, ganz in der Nähe eines kunstliebenden und fördernden Hofes, hatte er die erwünschteste Gelegenheit, bei der Aufführung größerer Musikstücke thätig mitzuwirken und durch das Anhören großer Künstler sich noch mehr zu bilden. Dennoch setzte er auch hier seine literarischen Studien fort. Durch die bisherigen Erfahrungen, die er bei mehreren seiner Lehrer gemacht hatte, zur Ueberzeugung geleitet, wie leicht auch im Clericalstande die musikalische Ausbildung fortgesetzt werden könne, war er des festen Willens, sich zum geistlichen Stande zu wenden und hatte bereits den zweiten Jahrgang der Theologie begonnen. Doch mit einem Male wurde seine Lieblingshoffnung vereitelt – es erfolgte die Aufhebung aller Klöster und Stifte in [270] Bayern. Dieß geschah am 21. März 1802, am Feste des heil. Benedict. Er befand sich an diesem Tage zu Fahrnbach, einem Benedictinerstifte am Inn in der Nähe von Schärding, um beim feierlichen Hochamte auf dem Musikchore mitzuwirken, als beim Gloria ein dumpfes Gemurmel in der Kirche entstand; es waren eben die churfürstlichen Commissäre in’s Kloster gekommen, um das Aufhebungsdecret vorzulesen und Alles in Empfang zu nehmen. Von tiefer Wehmuth ergriffen, eilte er gleich nach beendigtem Hochamte nach Hause, nach St. Nikola zurück und fand zu seiner nicht geringen Bestürzung die Thüre seiner Wohnung mit dem churfürstlichen Siegel versiegelt; nur mit Mühe konnte er später das Nöthigste bekommen; viele Gegenstände aber, Musikalien und Instrumente mußte er zurücklassen. Diese Auftritte hatten in seinem Gemüthe den schmerzvollsten Eindruck zurückgelassen, der noch tief nachwirkte, als er nach 20 Jahren wieder nach Passau kam und die einst so schöne Kirche in ein Magazin, das Kloster in eine Caserne verwandelt sah. Die Aufhebung der Stifter in Bayern hatte S.’s Entschluß, Geistlicher zu werden, mächtig erschüttert. Unentschlossen, wohin der bisher fast immer in Klöstern lebende Jüngling seinen Fuß setzen sollte, wendete er sich nach dem benachbarten Schärding, wo eben durch den Tod des bisherigen Thurnermeisters Eggerstorfer diese Stelle erledigt und für die Bewerber ein Probeconcert mit der Bedingung ausgeschrieben war, daß der Obsiegende eine der drei hinterlassenen Töchter, von denen die ältere den Vorrang hätte, zur Frau nehmen sollte. Ungeachtet des entschiedensten Beifalls, den er durch sein meisterhaftes Spiel erntete, wurde er doch abgewiesen, weil er die älteste

Tochter zur Frau zu nehmen, sich unmöglich entschließen konnte. Somit stand er wieder eben so verlassen da, wie vor zehn Jahren. Die alte, langgenährte Vorliebe für den Clericalstand erwachte von Neuem mit aller Macht; er kehrte nach Passau zurück und vollendete den zweiten theologischen Jahrgang, ohne daß sich für ihn irgend eine Aussicht in jener düsteren Zeit öffnete. Da so alle seine Hoffnungen in Bayern gescheitert schienen, nahm er seine Zuflucht nach Oesterreich, wohin bei der nahen Verbindung und den freundschaftlichen Verhältnissen zwischen Passau, St. Nikola und jenem schon früher sein Wunsch rege gemacht worden war. Am 24. Februar 1804 kam er nach Linz, wo er unter dem damaligen Dom- und Stadt-Capellmeister Franz Glöggl in der Kirche, im Theater und bei der damals bestehenden Bürgergarde zu verschiedenen Instrumenten verwendet wurde, bis er in der Folge, 1810, als der Erste die bisher getrennten Stellen eines Dom- und Stadtpfarr-Organisten in Vereinigung erlangte. Drei Jahre früher, 1807, hatte sich S. mit der jüngsten Tochter Eggerstorfer’s, Barbara, deren Bekanntschaft er bei jenem Probeconcert gemacht, vermält, lebte jetzt ganz seiner schönen Kunst und der Sorgfalt für seine zunehmende Familie. Harte Unfälle, eine Folge der unglücklichen Kriege, trafen auch ihn; die nachmalige beispiellose Theuerung in den Hungerjahren aber erschütterte seinen Vermögensstand in einem solchen Grade, daß er sich nie mehr ganz erholen konnte. Um nun den Seinigen die zu ihrem Fortkommen entsprechende Erziehung und Bildung geben zu können, unternahm er außer vielen Privatlehrstunden auch mehrere andere anstrengende Geschäfte, die er fast bis zu seinem Lebensende erfüllte. [271] Als im Jahre 1821 durch die Gründung der Gesellschaft der Musikfreunde in Linz den ausübenden Tonkünstlern ein Vereinigungspunct, den vielen Verehrern dieser Kunst aber die Gelegenheit geboten wurde, auch größere Musikstücke zu hören, erhielt S. das Ehrenamt eines Leiters am Clavier, bald auch den Unterricht der nebenbei gegründeten Gesangschule, eine Aufgabe, deren zweckmäßige Durchführung er sich auf das Ernstlichste angelegen sein ließ. Obgleich er 1837 diese Anstellung zurückgelegt und das Diplom eines Ehrenmitgliedes erhalten hatte, wurde doch seine wirksame Thätigkeit später zur Direction der Gesellschafts-Concerte wieder in Anspruch genommen, wie er denn auch für die Gesellschaft wirkte, so lange es ihm gegönnt war. Gleiche Thätigkeit entwickelte er auch als Theater-Capellmeister, und wenn diese Stelle gleich vermöge der eigenthümlichen damit verknüpften Verhältnisse nicht immer die Quelle ungetrübter Freuden war, so bot ihm gerade dieses Amt, das er gleichfalls mit kurzer Unterbrechung fast bis an sein Ende versah, die schönste Veranlassung, sich mit den vorzüglichsten neueren Erscheinungen auf diesem Gebiete bekannt, vertraut zu machen und seine eigene schöpferische Kraft fortwährend anzuregen und zu beleben, gleichwie er auch in dem Zeitraume, so lange er dieses Amt bekleidete, viele Individuen heranbildete, die später einen ausgezeichneten künstlerischen Ruf erlangten. – Doch sein eigentlichstes Lebenselement war und blieb die Tonkunst im Dienste der Religion. War ihm der heiße Wunsch seiner Jugend, dem Clericalstande anzugehören, nicht gelungen, so wollte er doch in seiner gegenwärtigen Stellung Alles beitragen, um die kirchliche Feier zu erhöhen und durch die Himmelstöne der Orgel das religiöse Gemüth empfänglicher zu stimmen, ihm gleichsam jene Schwingen zu verleihen, die es bedarf, um sich zum Höchsten zu erheben. Da kam ihm jene von früher Jugend auf genossene Aus- und Durchbildung sehr zu statten; er kannte und beherrschte aber auch die ganze Tonfülle und Macht seines Instrumentes und behandelte es mit einer Meisterschaft, die von zweien der vorzüglichsten Meister, den Abbé’s Stadler und Vogler, ehrenvoll anerkannt wurde. Erstrecken sich seine Compositionen gleich über alle Zweige der Musik, so war es doch vorzugsweise die Kirchenmusik – zumal die Kirchenmusik auf dem Lande – die er zu läutern, zu fördern, zu heben suchte. Daher zeichnen sich die meisten seiner gestochenen Messen – zwanzig an der Zahl – außer einer gewissen Anmuth und Heiterkeit, durch leichte Besetzbarkeit aus, sowie die Primiz-, Oster- und Pastoralmesse und die gelungenste in B. – die auch seine Begräbnißfeier verherrlichte – den Anforderungen sogar des strengeren Kirchenstyles entsprechend gefunden werden dürften. Lebendig überzeugt, wie sehr eine geordnete Kirchenmusik das Gemüth der Zuhörer zur Andacht und Frömmigkeit zu stimmen berufen sei, war ihm auch nichts unausstehlicher, als die sogenannten Tagwerker in der Musik, die ohne Gefühl, ohne Ausdruck, ohne Geist ihr Blatt herabspielten, aber eben dadurch der Erreichung des schönsten Zweckes der Kirchenmusik verlustig gingen. Einige seiner heitersten Stunden brachte er, wie er sich überhaupt gerne an Geistliche anschloß, in einem geistlichen Hause zu, wo sich öfter ein auserlesenes Doppelquartett zusammenfand. Da zeigten sich mit einem Male die Keime einer Brandbeule (Anthrax) am Genicke. Den vielen Vorstellungen, [272] sich zu schonen, gab S. kein Gehör und verrichtete, obgleich fast gebrochen, den anstrengenden Dienst. Als endlich eine Operation für nöthig befunden wurde, unterzog er sich derselben mit Muth und Entschlossenheit, und schien im Anbeginn ein günstiger Erfolg in Aussicht zu stehen, als nach einem neu angelegten Verbande Erscheinungen eintraten, welche auch die letzte Hoffnung eines Besserwerdens vereitelten. Nicht volle 24 Stunden später war S. eine Leiche. Er hatte aus seiner Ehe mehrere Kinder, von denen sein ältester Sohn Johann Baptist jetzt Domdechant in Linz, und ein jüngerer, Karl, als Bezirksarzt in Steyr und Kirchdorf und als Naturforscher bekannt ist [s. die folgende Lebensskizze S. 274]. Meine Versuche, ein vollständiges Verzeichniß der Compositionen S.’s zu erlangen, waren umsonst. Ich gebe im folgenden eines, das wohl seine besten Werke enthält und vielleicht der Vollständigkeit sehr nahe kommt, denn die fehlenden Opuszahlen können sich auch auf Werke beziehen, die nie gedruckt erschienen, sich nur in Handschrift befinden, wie dieß bei Compositeuren oft vorzukommen pflegt. Ueber S. als Compositeur schreibt die Fachkritik: „Der Charakter seiner Compositionen ist einfache Würde, kindliche Frömmigkeit. Der in die Geheimnisse der Tonkunst tiefer Eingeweihte muß gestehen, daß in seinen Werken mit den wenigsten Mitteln eine große Wirkung hervorgebracht ist. In Behandlung des Contrapunctes gelangte er zur Meisterschaft ohne Gleichen, ohne dieselbe in spitzfindigen Speculationen und trockenen Formeln zu suchen; im Gegentheile verband er mit wahrhaft schönen und rührenden Melodien einen strengen, regelmäßigen. originellen Satz. Vorzüglich schön sind die Solo’s in seinen Messen behandelt, besonders war es das „Et incarnatus“ und „Benedictus“, wo er sich in den rührendsten Sangstellen erschöpfte. Als seine ewigen Vorbilder glänzten Mozart und Haydn. Sein Ideal aber, das er in jeder seiner Compositionen zu erreichen strebte und auch erreichte, war: künstlerische Gediegenheit mit Popularität zu vereinigen. Aber nicht minder bedeutend wie als Compositeur war S. als Orgelspieler. Er besaß darin eine Meisterschaft, auf die er sich auch – und mit Recht – viel zu gute that, und er pflegte mit echt künstlerischer Bescheidenheit von sich selbst zu sagen: „Ich bin nur ein halber Componist, aber ein ganzer Organist“.

Verzeichniß der im Stiche erschienenen Compositionen Schiedermayr’s nach der Ordnung der Opuszahl. Bei Quirin Haslinger in Linz: „Missa in D a Canto, Alto, Tenore, Basso, 2 Violini, 2 Clarini con Organo“, Op. 18. – „Missa in G a Canto, Alto ecc.“, wie oben, Op. 19. – „Missa in C a Canto, Alto ecc.“, wie oben, Op. 20. – „2 Gradualia et Offertoria pro omni tempore a Canto, Alto, Tenore, Basso, 2 Violini, 2 Corni vel Clarini cum Organo“, Op. 21. – „Tantum ergo et Litaniae de B. M. V. a Canto, Alto, Basso, 2 Violini, 2 Corni et Organo“, Op. 25. – „Missa solemnis a Canto, Alto, Tenore, 2 Clarinetti in B, 2 Corni in F, 2 Clarini in C, Tympani, Fagotto, Violone et Organo, Op. 27. – „Requiem in F-moIl a Canto, Alto, Tenore, Basso, 2 Violini, Viola obligata, 2 Corni con Organo“, Op. 29. – „Missa solemnis pro Canto, Alto, Tenore, Basso, 2 Violini, Viola, 2 Oboe (vel Clarinetti in C), 2 Clarini in C, Tympani, Violone, Violoncello et Organo“, Op. 30. – Bei Karl Haslinger in Wien: „Erste Messe in F nebst Graduale und Offertorium für 4 Singstimmen, 2 Violinen und Orgel“, Op. 31. – „Zweite Messe in C nebst Graduale und Offertorium für 4 Singstimmen, 2 Violinen, 2 Hörner und Orgel“, Op. 32. – „Dritte Messe in G nebst Graduale und Offertorium für 4 Singstimmen, 2 Violinen, [273] 2 Hörner und Orgel“, Op. 33. – „Vierte Messe in D nebst Graduale und Offertorium für 4 Singstimmen, 2 Violinen, 2 Clarinetten, 2 Trompeten, Pauken und Orgel“, Op. 34. – „Fünfte Messe in C nebst Graduale und Offertorium für 4 Singstimmen, 2 Violinen, 2 Clarinetten, 2 Trompeten, Pauken und Orgel“, Op. 35. – „Sechste Messe in B nebst Graduale und Offertorium für 4 Singstimmen, 2 Violinen, Viola, 2 Clarinetten (Flöte und Fagott ad libitum), 2 Trompeten, Pauken und Orgel“ Op. 36. – „Litanei für 4 Singstimmen, 2 Violinen, 2 Clarinetten, 2 Trompeten, Pauken, Contrabaß und Orgel“, Op. 41 – „Vesper für 4 Singstimmen, 2 Violinen, 2 Clarinetten, 2 Trompeten, Pauken, Contrabaß und Orgel“. Op. 42. – „Te Deum laudamus für 4 Singstimmen, 2 Violinen, 2 Clarinetten, 2 Trompeten, Pauken, Contrabaß und Orgel“, Op. 43. – „Zwei Tantum ergo für 4 Singstimmen, 2 Violinen, 2 Clarinetten, 2 Trompeten, Pauken, Contrabaß und Orgel“,Op. 44. – „Zwei Asperges für 4 Singstimmen, 2 Violinen, Baß und Orgel“, Op. 45. – „Requiem in Es für 4 Singstimmen, 2 Violinen, 2 Hörner, Contrabaß und Orgel“, Op. 46. – „Lytaniae in B für 4 Singstimmen, 2 Violinen und Orgel obligat, 2 Clarinetten, 2 Trompeten und Pauken ad libitum“, Op. 50 (Qu. Haslinger in Linz). – „Offertorium (O sacrum convivium) für 4 Solostimmen, 2 Violinen, Viola und Orgel obligat, 4 Chor-Singstimmen, 2 Clarinetten, 2 Hörner ad libitum“, Op. 52 (ebd.). – „Missa solemnis in D für 4 Singstimmen, 2 Violinen, Flöte, 2 Hoboen oder Clarinetten, 2 Hörner, 2 Trompeten, Viola, Pauken, Violon und Orgel“, Op. 61 (ebd.). – „Dreizehnte Messe in Cfür das heilige Osterfest, für 4 Singstimmen, 2 Violinen, 2 Clarinetten, 2 Trompeten, Pauken, Contrabaß und Orgel“, Op. 66 (Karl Haslinger in Wien). – „Neuntes Graduale (Victimae paschali) für 4 Singstimmen, 2 Violinen, 2 Clarinetten, 2 Hörner, Contrabaß u Orgel“, Op. 67 (ebd.). – „Eilftes Offertorium (Haec dies) für Sopran-Solo, 4 Singstimmen, 2 Violinen, 2 Clarinetten, 2 Hörner, Contrabaß und Orgel“, Op. 68 (ebd.). – „Pange lingua für 4 Singstimmen, 2 Clarinetten, 2 Hörner und 2 Fagotte“, Op. 70 (ebd.). – „Vier Evangelien für 4 Singstimmen, 2 Clarinetten, 2 Fagotte und 2 Hörner“, Op. 71 (ebd.). – „Vierzehnte (1. Pastoral-) Messe in C für das h. Weihnachtsfest, für 4 Singstimmen, 2 Violinen, Flöte, 2 Clarinetten, Fagott, 2 Trompeten, Pauken, Contrabaß u. Orgel“, Op. 72 (ebd.). – „Zehntes Graduale pastorale in A-dur (Tecum principium) für Baß-Solo und conc. Clarinette, 2 Violinen, Trompeten. Pauken, Contrabaß u. Orgel“, Op. 73 (ebd.). – „Zwölftes Offertorium pastorale in C-dur (Laetentur coeli) für Sopran-Solo und conc. Violine., 3 Singstimmen, 2 Violinen, Flöte, 2 Clarinetten, Fagott, 2 Trompeten, Pauken, Contrabaß u. Orgel“, Op. 74 (ebd.). – „Land-Messe in Es für 4 Singstimmen, 2 Violinen, 2 Clarinetten, 2 Hörner, Violoncelli, Contrabaß und Orgel“, Op. 75 (ebd.). – „Graduale (Voce mea ad Dominum clamavi) für Sopran-Solo, Alt-, Tenor- und Baß-Chor, 2 Violinen, 2 Clarinetten, 2 Hörner, Contrabaß und Orgel“. Op. 76 (ebd.). – „Offertorium (Exaudi, Deus, orationem meam) für Tenor-Solo, Sopran-, Alt- und Baß-Chor, Violoncell conc., 2 Violinen, 2 Clarinetten, 2 Hörner, Contrabaß und Orgel“, Op. 77 (ebd). – „Polonaise und Galoppe für das Pianoforte“, Op. 85 (Linz, Haslinger). – „Sechs Redout-Deutsche mit Trio’s, Introduction und Coda für das Pianoforte“, Op. 91 (ebd). – „Sechs neue Ländler für das Pianoforte“, Op. 92 (ebd.). – „Zwei neue Galoppe für das Pianoforte“, Op. 93 (ebd.). – „Messe in F-dur für 4 Singstimmen, 2 Violinen, Orgel (obligat), 2 Oboen (oder Clarinetten), 2 Hörner, 2 Trompeten und Pauken (ad libitum)“, Op. 94 (ebd.). – „Primiz-Messe für 4 Singstimmen, 2 Violinen, Viola, Flöte, 2 Oboen oder Clarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Violoncello, Contrabaß und Orgel“, Op. 101 (ebd.). – „Lytaniae in D de B. M. V. für 4 Singstimmen, 2 Violinen, 2 Oboen oder Clarinetten, 2 Trompeten, Pauken und Orgel“, Op. 104 (ebd.). – „Siebenzehnte Messe (in B) für 4 Singstimmen, 2 Violinen, 2 Trompeten oder Hörner (ad libitum), Orgel (obligat)“, Op. 105 (ebd.). – „Zweite Pastoral-Messe in A für 4 Singstimmen, 2 Violinen, Flöte, 2 Clarinetten, 2 Trompeten, Pauken und Orgel“, Op. 107 (ebd.). – „Fünfte Litanei de B. M. V. für 4 Singstimmen, 2 Violinen, 2 Clarinetten, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Violon und Orgel“, Op. 108 (ebd.). – „Fest-Offertorium (Nr. 1 in B) (Exaudi Deus) für Sopran, Solo Organo concertante, mit Chor, 2 Violinen, Viola, 2 Clarinetten, [274] 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken und Contrabaß mit Violoncello“, Op. 109 (ebd.). – „Fest-Offertorium (Nr. 2 in D) (Domine Deus) für Tenor Solo, Violine, Viola concertantibus, mit Chor, 2 Violinen, Viola, 2 Oboen (oder Clarinetten), 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Contrabaß und Orgel“, Op. 110 (ebd.). Außer den vorgenannten, mit einer Opus-Zahl versehenen Werken schrieb S. noch eine „Theoretisch-praktische Chorallehre zum Gebrauche beim katholischen Kirchenritus“ (Linz, Haslinger); – „Die Präfationen für die Sonn- und Festtage nach dem römischen Missale mit Begleitung der Orgel“ (ebd.) und eine „Choral-Messe nebst Tantum ergo und Genitori zum Gebrauche für ordinäre Aemter, auch wohl für Advent- und Fastenzeit, für eine und mehrere Männerstimmen in unisono mit Begleitung der Orgel, getreu nach dem Romanum Graduale geordnet“ (ebd.). Ferner von den Jahren 1812–1830: „Redout-Deutsche“ und „Ländler für das Pianoforte“ (sämmtlich bei Quirin Haslinger in Linz), und „Sechs original-komische Gesellschafts-Lieder für 4 Männerstimmen“ (ebd.). Mit diesen im Drucke erschienenen Compositionen S.’s ist aber der Schatz seiner Arbeiten noch lange nicht erschöpft; in Handschrift sind von ihm vorhanden eine „Messe in G-dur“, die er im Alter von 14 Jahren geschrieben; – eine deutsche Messe für den akademischen Gottesdienst für 4 Singstimmen und Orgel, geschrieben im Jahre 1807; – eine Messe in F-dur; – eine Messe in C-dur, die sogenannte „Trompetenmesse“, über Ersuchen eines Schärdinger Bürgers im Theuerungsjahre 1816 geschrieben; dieser nämlich wünschte eine Messe für sein Lieblingsinstrument, auf welchem er als Trompetenbläser bei den musikalischen Productionen in der Stadtpfarrkirche mitwirkte und wofür er S. mit einem Scheffel Weizen honorirte. Ein Hyperkritiker erhebt in der „Allgemeinen Wiener musikalischen Zeitung“ 1844, Nr. 3 u. 4, in der Rubrik: „Kreuze und Auflöser“ bezüglich dieser Composition seine „überflüssigen Bedenklichkeiten“; – eine Messe in Es-dur für kleines Orchester, sie erschien bei Steiner u. Comp., dem Vorgänger Tobias Haslinger’s in Wien, xylographirt; – ein Offertorium pastorale in G-dur; – eine Kirchenmusik für die ganze heilige Charwoche, nach dem römisch-katholischen Kirchenritus. Tobias Haslinger hatte dieselbe beiläufig 1832 bestellt und zur Herausgabe übernommen, sie aber nicht veröffentlicht. Das Manuscript ist angeblich verloren gegangen. Außerdem schrieb S. eine große Menge Gelegenheits-Compositionen, Festcantaten, Concert-Ouverturen, Trompetenaufzüge, Gesänge zu den vier Evangelien am Frohnleichnamstage u. dgl. m., welche nie veröffentlicht worden sind.
Quellen zur Biographie. Allgemeine Wiener Musik-Zeitung, herausg. von Dr. August Schmidt (4°.) I. Jahrg. (1841), Nr. 73. „Gallerie jüngst verstorbener vaterländischer Tondichter. III.“ – Museal-Blatt (Linz, 4°.) 1840, Nr. 5 u. 6: Nekrolog. Verfaßt von S.’s ältestem Sohne Johann Bapt.Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Jul. Schladebach, fortges. von Eduard Bernsdorf (Dresden 1857, Robert Schäfer, gr. 8°.) Bd. III, S. 465 [nennt ihn irrig Joseph Bernhard statt Johann Bapt.; einer jener nichtssagenden Artikel, an denen dieses Lexikon nur zu reich ist; auch das Todesdatum: 8. Jänner 1840, statt dem 6. Jänner, ist unrichtig]. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Frz. Köhler, Lex. 8°.) S. 752 [nennt ihn auch irrig Joseph Bernhard]. – Allgemeiner musikalischer Anzeiger. Redigirt von I. F. Castelli (Wien, 8°.) I. Jahrg. (1829), S. 85–87: „Musica sacra“; S. 162; II. Jahrg. (1830), S. 126; III. Jahrg. (1831), S. 69; IV. Jahrg. (1832), S. 117; X. Jahrg. (1835). S. 142.