BLKÖ:Schoepf, Johann Adam

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Schöpf, Johann
Band: 31 (1876), ab Seite: 184. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Johann Adam Schöpf in der Wikipedia
Johann Adam Schöpf in Wikidata
GND-Eintrag: 119193531, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Schoepf, Johann Adam|31|184|}}

Schoepf, Johann Adam (Maler, geb. zu Straubing im Jahre 1702, Todesjahr unbekannt). Ueber seine früheren Lebensumstände liegen keine Nachrichten vor. Zwanzigjährig kam er nach Prag. wo er nach vorgelegtem Probestück in die Altstädter Maler-Confraternität aufgenommen wurde. Nun machte er sich in Prag ansässig und malte daselbst Altarbilder für Kirchen von Prag und die Umgebung und auch mehrere Fresken, welche Arbeiten jedoch Dlabacz für unbedeutend bezeichnet. In Folge ungebührlicher Reden gegen die Kaiserin Maria Theresia wurde er verhaftet und mußte nach zweimonatlichem Gefängnisse 1742 Prag, wo er sich mitterweile verheirathet, verlassen. Nun kehrte er in sein Vaterland zurück. In der Folge wurde er Hofmaler des Churfürsten von Cöln und zugleich churcölnischer Truchseß. Im Jahre 1750 lebte er in München und erscheint in den ihn betreffenden Personalacten als „exulirter Bürger von Prag“. Als Zeitgenoß des berühmten Tiroler Malers Joseph Schöpf ward er nicht selten mit diesem und noch öfter mit seinem eigenen Sohne Johann Nepomuk[WS 1] verwechselt. Im J. 1760 kaufte er Geißel-Pullach im ehemaligen Landgerichte Dachau bei München, wo er als wohlhabender Mann lebte. Von seinen Arbeiten in Prag erwähnt Dlabacz die Fresken in der St. Karl Borromäuskirche; – den Kreuzgang auf dem weißen Berge; – die Decke in der St. Hieronymuscapelle ebenda, 1728 gemalt. Von anderen Arbeiten seines Pinsels ist mit Ausnahme eines kleinen, in der Schleisheimer Gallerie befindlichen Bildes, das eine Pietà vorstellt, dann eines [185] „H. Abendmahls“, in der Pfarrkirche des h. Tiburtius zu Straubing, und einer „Flucht in Egypten“, in der Franziskanerkirche ebenda, nichts bekannt. Dem Urtheile von Dlabacz entgegen nennt ihn Füßli einen „künstlichen (sic) und erfahrenen Historienmaler, mit dem wenige seiner Zeit zu vergleichen waren“. Johann Adam hat auch einige Blätter selbst radirt, und zwar: „Vier nackte Kinder, eines derselben auf einem Löwen reitend“, bezeichnet: Adam Schoepf fecit 1765 (gr. 8°.); die folgenden tragen keine Jahreszahl, auf einigen steht sein Name, auf einem mit dem Wörtchen de, wie er sich denn auch in seinen letzten Lebensjahren „von Schoepf“ schrieb; andere Blätter wieder sind ohne seinen Namen: „Hercules, im Nachdenken an einen Baum gelehnt, eine knieende Figur hält ein Täfelchen, noch sechs andere Figuren umstehen den Heros“, bezeichnet: A. de Schoepf sc. M. (Quer-Fol.), sehr selten; – „Eine auf dem Boden sitzende Frau mit einem nackten Kinde zur Seite (12°.); – „Zwei Knaben, deren einer Fische in den Topf gibt“ (12°.); – „Moses schlägt Wasser aus dem Felsen“ (8°.), die letzten drei mit seinem Namen bezeichnet; – „Eine Frau mit ihrem Kinde auf den Armen“, Halbfigur (12°.), ohne Namen. Johann Adam’s Todesjahr ist unbekannt, 1766 hat er noch gelebt, da er sich damals bei Dachau ankaufte. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Johann Adam