BLKÖ:Schoepf, Johann Nepomuk

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Schoepf, Johann Adam
Band: 31 (1876), ab Seite: 185. (Quelle)
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Sein in Prag um 1735 geborner Sohn Johann Nepomuk erhielt den ersten Unterricht in der Kunst in seiner Vaterstadt Prag von seinem eigenen Vater. Wenn seine Biographen den berühmten Martin Knoller seinen Lehrer nennen, so ist das eine Verwechslung mit dem schon erwähnten Tiroler Maler Joseph Schöpf [s. d. S. 188], welcher mehrere Jahre bei Knoller gearbeitet. Als sein Vater Prag verlassen mußte, folgte ihm auch sein Sohn in’s Ausland. In München bat er im Jahre 1761 um Unterstützung zu einer Reise nach Italien. Ob er eine solche erhalten und in Italien gewesen, ist nicht bekannt. Im Jahre 1765 erhielt er den Titel eines churfürstlichen Kammerdieners und Hofmalers und schrieb sich von dieser Zeit an Joh. Nep. von Schoepf. Er malte Altar- und profane Bilder. Von ersteren sind bekannt in der Kirche zu Fürstenfeldbruck in Oberbayern nebst anderen Altarblättern das Hochaltarblatt: „Himmelfahrt Mariä“, welches seinem Vater zugeschrieben wurde, durch den Stich von Jungwirth aber als des Sohnes Johann Nep. Werk bestätigt ist; – zu Regensburg in der St. Johanneskirche: „Der heil. Johannes der Täufer“; – im churfürstlichen Schlosse Fürstenried bei München: „Die sieben griechischen Kaiser“, ein großes Gemälde; – „Maria Magdalena“; – „Sokrates“; – „Diogenes“; – „Aristoteles“ und die Copie des in der alten Pinakothek zu München unter Nr. 271 befindlichen Bildes von P. P. Rubens: „Meleager überbringt Atalanten den Kopf des calydonischen Ebers“. Von Johann Nep. Schoepf’s Radirungen ist nur jene seines eigenen Altarbildes des zu Fürstenfeld-Bruck: „Himmelfahrt Mariä“ bekannt, welche Schaepf (sic) inv. et fec. bezeichnet und mit dem Grabstichel übergangen ist. Das Blatt ist nicht zu verwechseln mit dem oberwähnten Stiche desselben Bildes in gr. Fol. von Jungwirth. Wann Johann Nep. S. gestorben, ist nicht bekannt; Lipowsky und nach ihm Andere lassen ihn noch 1810 am Leben sein; das ist offenbar eine Verwechslung mit dem Tiroler Maler Joseph Schöpf, dessen Bilder auch dem Johann Nep. S. zugeschrieben wurden; weßhalb auch [186] Joseph Schöpf, um solcher Verwechslungen ferner vorzubeugen, seine Bilder mit Giuseppe Schöpf Tirolese bezeichnete.

Die Künstler aller Zeiten und Völker. Angefangen von Professor Fr. Müller, fortgesetzt von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1860, Ebner u. Seubert, gr. 8°.) Bd. III, S. 482. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Zweite Abtheilg. Bd. VII, S. 1232.