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BLKÖ:Schwarzenberg, Eleonore Fürstin

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 33 (1877), ab Seite: 16. (Quelle)
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13. Eleonore Fürstin Schwarzenberg (geb. 25. December 1812, gest. auf Schloß Wittingau in Böhmen 28. Juli 1873). Eine Tochter des Maria Theresien-Ordensritters und Generals Moriz Fürsten Liechtenstein und Leopoldinens geb. Fürstin Eßterházy. Am 23. Mai 1830 vermälte sie sich mit dem regierenden Fürsten Johann Adolph zu Schwarzenberg. Die Fürstin, eine der gefeiertsten Schönheiten der Residenz, hatte einen energischen, männlichen Geist, sie kümmerte sich viel um die Bewirthschaftung der ausgedehnten Besitzungen ihres Gemals und bekundete für praktische Fragen ein lebhaftes Interesse. Die größten Triumphe feierte die schöne Fürstin im Jahre 1837 in London bei Gelegenheit der Thronbesteigung der Königin Victoria von England, bei welcher ihr Gatte als Abgesandter des österreichischen Hofes fungirte. Die damaligen englischen Blätter und die Augsburger „Allgemeine Zeitung“ nannten sie „die schönste Dame des Festes“. Wie dieß bei den Damen der hohen österreichischen Aristokratie keine seltene Erscheinung ist, vereinigte die Fürstin Frömmigkeit und weltlichen Sinn in ihrem Wesen. Sie vergaß über die Freuden dieser Welt nicht die Sorge für ihr himmlisches Heil und wußte ihre Rechnung mit beiden Welten zu [17] machen. Nach außen stolz und vollendete Dame, war die Fürstin in ihrem Hauswesen gemüthvoll und edel. Sie war eine zärtliche Mutter und sorgte für ihre Kinder, namentlich in Krankheitsfällen, mit der größten Aufopferung. Ihrer Dienerschaft gegenüber war sie stets wohlwollend, den Armen auf den Besitzungen ihres Gatten erwies sie viele Wohlthaten. Was sie in schweren Kriegsjahren für die Verwundeten persönlich geleistet, bleibt unvergeßlich. Aus ihrer Ehe mit dem Fürsten Johann Adolph Schwarzenberg entstammen drei Kinder: der Erbprinz Adolph Joseph (geb. 1832), die Prinzessin Ida Huberta Maria, spätere Gräfin Waldstein (geb. 1833) und der Prinz Walter, der als Kind gestorben. Die Fürstin starb, 61 Jahre alt, und ist in Wittingau beigesetzt. [Allgemeine Zeitung (Augsburg, Cotta, 4°.) 1873, Nr. 211, Nr. 3220. – Oesterreichischer Volksfreund (Wiener Blatt, 4°.) 1864, Beilage S. 14. S. 214: „Lobositz in Böhmen – Fürstin Schwarzenberg“. – Wiener Salonblatt, IV. Jahrg (1873), Nr. 5: „Fürstin Eleonore Schwarzenberg“. – Deutsche Zeitung (Wien, Fol.) 1873, Nr. 566. – Porträte. 1) Unterschrift: Ihre Durchlaucht Fürstin Eleonore Schwarzenberg. R. Palm (lith.), C. A.(ngerer) sc. (4°.), auch in Nr. 5, 1873, des Wiener Salonblattes; – 2) im Holzschnitte im Illustrirten Wiener Extrablatte, 1873, Nr. 11.] –