BLKÖ:Sennyey, Ladislaus
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 34 (1877), ab Seite: 128. (Quelle) | |||
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Einige hervorragende Sproßen der Familie Sennyey.
1) Ladislaus Sennyey (geb. 6. Mai 1638, gest. 13. Jänner 1702), ein Sohn des königlichen Rathes und Kämmerers Alexander S. aus dessen Ehe mit Judith Pacsoth. Erhielt eine sorgfältige Erziehung im Elternhause, kam dann auf die Akademie nach Tyrnau, beendete, nachdem er in Wien bei St. Anna in den Jesuitenorden getreten, in Gratz und Wien seine Studien, erlangte die philosophische und theologische Doctorwürde und wurde im Lehramte verwendet. Dieses versah er im Anbeginn zu Tyrnau, später in Gratz, wo er das kanonische Recht vortrug. Nun wurde er Kanzler und versah dieses Amt vier Jahre zu Gratz, zwei Jahre zu Tyrnau, dann wurde ihm der Unterricht der Väter der dritten Probation zu Judenburg übertragen. Zum Rector berufen, versah er diese Stelle anfänglich in Tyrnau, später zu Gratz, worauf er zum Vorsteher des Profeßhauses in Wien ernannt und ihm zuletzt die Leitung des obersten Feldvicariates übertragen wurde. Als der Erzbischof von Gran, Georg Szeleptsényi, auf dem Sterbelager sich befand und wegen eines Nachfolgers in seiner Würde befragt wurde, rief er, bereits sterbend: „Wenn ihr einen gelehrten und weisen Mann als meinen Nachfolger [129] nehmen wollt, dann nehmt den Pater Ladislaus, einen an Weisheit und Frömmigkeit Würdigeren findet ihr im ganzen Lande nicht“. Der Rath des Sterbenden wurde aber nicht befolgt. Ladislaus S. war zuletzt Rector der Akademie zu Tyrnau. Mehrere theologische und historische Schriften S.’s werden im Archive der Pesther Universität aufbewahrt. Im Druck erschien nur eine Schrift: „Examen quadripartitum Ordinadorum pro prima tonsura et minoribus Ordinibus“ (Graecii 1686) und oft nachgedruckt in Tyrnau, Köln, Venedig und in anderen Städten. Er starb siebenzigjährig im Jahre 1702 und nicht im Jahre 1680, wie es auf der ersten Stammtafel in Ivan Nagy’s Werke: „Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal“, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln, Bd. X, S. 143, verzeichnet steht. [Horányi (Alex.). Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1776, A. Loewe, 8°.) Tom. III, p. 158. – Fejér (Georg.), Historia Academiae scientiarum Pazmaniae Archi-Episcopalis ac M. Theresianae regia literaria (Budae 1835, Typis Reg. Scientiar. Universit. Hungaricae, 4°.) p. 27. – Scriptores facultatis theologicae qui ad c. r. scientiarum universitatem Pestinensem ab ejus origine a 1635 ad annum 1858um operabantur (Pestini 1859, Jos. Gyurian, 8°.) p. 26]. –