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BLKÖ:Sermage von Szomszédvár, Joseph Graf

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 34 (1877), ab Seite: 150. (Quelle)
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Sermage von Szomszédvár, Joseph Graf (Domherr des Agramer Capitels, geb. in Agram 10. Mai 1759, gest. ebenda 3. nach Anderen 7. Juni 1833). Ein Sohn des Grafen Peter Troyllo, den wegen seines sanften, stillen Wesens die Eltern für den geistlichen Stand, wohin ihn auch eigene Neigung zog, bestimmten. Nachdem er im Agramer Convict den ersten Unterricht erhalten, in Tyrnau die philosophischen Studien beendet, wurde er nach Rom geschickt, und dort im apollinarischen Collegium für den geistlichen Stand vorbereitet. Dort erlangte er das Doctorat der Theologie, kehrte darauf in sein Vaterland zurück, und wäre bereits 1780 – also mit 21 Jahren, was doch nicht recht glaublich ist – Stadtpfarrer in Agram gewesen. Auf dieser Stelle widmete er sich mit aller Sorgfalt der Seelsorge, wurde 1793 Domherr des Agramer Domcapitels, alsdann Abt, und als solcher 1797 Regens des dortigen bischöflichen Convictes. Die Umsicht, mit welcher er die Institute leitete, lenkte die Aufmerksamkeit des Kaisers Franz I. auf den Prälaten, und, um ihm Gelegenheit zu geben, seine erfolgreiche Wirksamkeit in weiterem Kreise zu erproben, übertrug er ihm im Jahre 1812 die Schuloberaufsicht des Agramer Districtes, indem er ihn[WS 1] zum Oberstudiendirector desselben ernannte. Der Graf versah dieses Amt über zwei Decennien bis an seinen Tod, legte hingegen, da ihm seine physischen Kräfte keine Ueberbürdung gestatteten, das ihm schon früher verliehene Amt eines Lectors des Domcapitels freiwillig nieder. In den wissenschaftlichen Kreisen Agram’s hat sich die verdienstvolle Thätigkeit des Grafen, der mit solidem Wissen Sanftmuth, Wohlthätigkeit und Gastfreundschaft verband, im guten Andenken erhalten. Die Ausschmückung der königlichen Akademie daselbst, wie jene der Jesuitenkirche hat er aus eigenen Mitteln besorgt, und eine bleibende Erinnerung schuf er sich durch die Gründung der Bibliothek an der dortigen Akademie, die er selbst in nicht unansehnlicher Weise bereicherte.

Porträt. Unterschrift: „Josephus Comes Sermage | Canonicus Zabrebiensis et Studiorum | Director“. Unter dem Bildrande: Ferd. Baro de Lütgendorf ad vivum del. et sculp. Posonii 1827“. (8°.). Seltenes Blatt.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: ihm.