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BLKÖ:Soterius, Johann Michael

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Soterius, Andreas
Band: 36 (1878), ab Seite: 31. (Quelle)
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Soterius, Johann Michael (königlich siebenbürgischer Gubernialrath, geb. in Siebenbürgen im Jahre 1742, gest. zu Klausenburg 31. März 1794). Der einzige Sohn des Georg (II.) Soterius aus dessen Ehe mit Anna Katharina von Bruckenthal. Trat nach beendeten Studien bei dem königlich siebenbürgischen Gubernium in den kaiserlichen Staatsdienst, wurde im März 1771 Actuar der neu errichteten siebenbürgischen Commerzial-Commission, darauf Gubernial-Secretär und im Jahre 1787, über besondere Empfehlung des damaligen Gouverneurs Georg Grafen Bánffy [Bd. I, S. 143], wirklicher Gubernialrath. S. zählte zu den thätigsten Vertretern der sächsischen Nation in Siebenbürgen, der für die Aufrechthaltung ihrer Gerechtsame bei der Landes-Regierung ununterbrochen wirkte. Er hatte die Verfasser der unter dem Namen der „Repräsentanten der sächsischen Nation“ in den Jahren 1790 und 17,92 erschienenen historischen Schriften mit Rath und That unterstützt. Im Jahre 1792 wurde er theils von den siebenbürgischen Landesständen, theils von der sächsischen Nation an Kaiser Leopold II. in Landes- und National-Angelegenheiten deputirt. Bei den reichhaltigen Sammlungen von Münzen, Büchern und geschichtlichen. Handschriften seines Oheims von mütterlicher Seite, Samuel Freiherrn von Bruckenthal [Bd. II, S. 168], war S. sowohl im [32] Anschaffen wie Ordnen derselben in hervorragender Weise thätig gewesen und der Freiherr würdigte die Verdienste seines Neffen auch dadurch, daß er in seinem Testamente vom 3. Jänner 1802 bestimmte: für den Fall, daß sein Geschlecht auch in den weiblichen Nachkommen erlöschen sollte, so habe sein ganzes liegendes und fahrendes Vermögen, mit Ausnahme der (dann näher bezeichneten) Sammlungen, in der Eigenschaft eines Fideicommisses auf die Linie seines Neffen Johann Michael Soterius von Sachsenheim zu übergehen. Soterius, ein Freund der Natur und gründlich wissenschaftlich gebildet, hatte ein Herbarium vivum gesammelt und alle ihm bekannt gewordenen Stein-Inschriften Siebenbürgens sorgfältig und treu gezeichnet und in einer besonderen Sammlung hinterlassen. Im Jahre 1791 wurde S. von Kaiser Leopold II. in den Adelstand mit dem Prädicate „Edler von Sachsenheim“ erhoben und nicht selten erscheint die Familie nur nach ihrem Prädicate Sachsenheim benannt. Johann Michael starb im Alter von 52 Jahren unvermält. Es erlosch also mit ihm die adelige Linie der Soterius von Sachsenheim. Ob der Adel auch auf die zweite Linie, die Nachkommen seines Bruders Andreas, übertragen worden, ist nicht bekannt. Nagy erwähnt nichts davon.

Trausch (Joseph), Schriftsteller-Lexikon oder biographisch-literarische Denkblätter der Siebenbürger Deutschen (Kronstadt 1871, Joh. Gött und Sohn, gr. 8°.) Bd. III, S. 331. – Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Moriz Ráth, 8°.), Bd. X, S. 316.