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BLKÖ:Spaur, Mathias (Matthäus) (II.)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 36 (1878), ab Seite: 101. (Quelle)
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36. Mathias, n. A. Matthäus (I.), lebte im 14. Jahrhunderte, ist ein Sohn 37. Mathias oder Matthäus (II.), ein Sohn Balthasars von Spaur, unbestimmt von welcher seiner zwei Frauen, ob von der Marchesa di Segna oder von der Agnes von Castelbarco, lebte in der zweiten Hälfte des 13 Jahrhunderts [siehe die Stammtafel 1]. Mathias (II) ist ein Neffe von Mathias (I.) und nahm mit seinem Bruder Peter (I.) seinen beständigen Wohnsitz zu Neu-Spaur. Zum Verständniß der in der Familie Spaur vorkommenden Bezeichnungen: Alt-Spaur, Neu-Spaur, Groß-Spaur und Klein-Spaur diene das Folgende: Der Hauptort des im Trientiner Gebiete gelegenen Nonsberg’schen Seitenthales von Sporregio, das ein Fluß gleichen Namens durchrauscht, ist Sporo maggiore oder Groß-Spaur mit seiner Wallfahrtskirche zur h. Jungfrau. Jenseits des Flusses auf sanftgeneigter Mittelhöhe liegt Sporo minore oder Klein-Spaur, in beiden befinden sich gräfliche Schlösser. Südlich von Klein-Spaur erblickt man noch auf einsamem Felsenhügel das verfallene Stammschloß (Sporo), das noch im Jahre 1690 bewohnt war. Hinter Groß-Spaur (Sporo maggiore), etwa eine Stunde davon entfernt, ragt auf einem Felsen das feste und kunstreiche Belfort oder Alt-Spaur empor, das nach den vorigen Besitzern desselben, den Edlen von Reifern, auch Castell dei Reiberi genannt wird. Von diesem Schlosse nahm die Linie der Grafen von Spaur den Namen Alt-Spaur an, zum Unterschiede der Linie Neu-Spaur oder Spaur-Burgstall, von dem über dem gleichnamigen Dorfe unterhalb Meran über dem Wege nach Botzen sich emporthürmenden, bereits in Ruinen liegenden Schlosse Burgstall so genannt, welches vordem die Edlen von Burgstall, die bereits um 1300 den Titel Schenken von Tirol führten, in Besitz hatten. Also obiger Mathias (II.) mit seinem Bruder Peter (I.) nahm in Neu-Spaur seinen bleibenden Wohnsitz und beide nannten sich zuerst die Burgstall zu Spaur. Mathias (II.) mit seiner Gattin Susanna Botsch von Zwingenberg wurde der Stammvater der sogenannten österreichischen Linie der Spaur; seine Enkel Christoph, Kaspar und Jacob wirkten im Jahre 1462 bei der Vertheidigung [102] der belagerten Burg in Wien mit. Aber schon nach zwei Jahrhunderten, 1600. erlosch mit dem in Ungarn bei Groß-Kanizsa gefallenen Johann Wilhelm Spaur diese österreichische Linie. –