BLKÖ:Stubenberg, Leopold

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Stubenberg, Karl
Band: 40 (1880), ab Seite: 134. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Leopold Herr und Graf von Stubenberg in Wikidata
GND-Eintrag: 1216803285, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Stubenberg, Leopold|40|134|}}

28. Leopold (geb. zu Gratz 11. April 1663, gest. 9. Juli 1708). Vom Kapfenberger Aste. Der älteste Sohn des Grafen Franz Georg (IV.) aus dessen Ehe mit Maria Katharina Gräfin Rindsmaul. Niemand Geringerer als Kaiser Leopold I. war sein Pathe. Wir finden den Grafen Leopold im Jahre 1703 unter den steiermärkischen Verordneten, 1708 war er Mitglied des niederösterreichischen geheimen Rathes und k. k. Kämmerer. Er starb eines gewaltsamen Todes. Am 7. Juli 1708 fand zwischen ihm und dem Grafen Anton Saurau, einer Stichelei dieses Letzteren wegen, in der Bürgergasse zu Gratz ein Rencontre statt, dessen Folgen Graf Leopold schon zwei Tage später erlag. Die Stichelei bezog sich auf die Frage, welches von beiden Häusern älter sei, das der Stubenberg oder jenes der Strattmann? Das Zedler’sche Lexikon berichtet den Vorgang folgendermaßen: „Da er Mittags aus dem geheimen Raths-Collegio nach Hause fahren wollte, wurde er von zwei bekannten Grafen angefallen und zu einem Duelle ausgefordert. Und da er solches abschlug, bekam er zwei tödtliche Stiche, woran er in kurzer Zeit seinen Geist aufgeben mußte“. Thatsächlich war das Ganze nichts weniger als ein Duell, sondern ein von den Grafen Herberstein und Saurau auf den Grafen Stubenberg unternommener Mordanfall. Das Gericht erkannte gegen Beide auf zehnjährige Haft auf dem Gratzer Schlosse. Seit 1701 war Graf Leopold mit Maria Regina, geborenen Freiin Zollner von Massenberg, verwitweten Bernhard Graf Rindsmaul, vermält, welche ihm einen Sohn Georg und drei Töchter [siehe die Stammtafel II] gebar. [Tagespost (Gratzer polit. Blatt) Nr. 141 und 151: „Das Attentat auf den Grafen Leopold von Stubenberg zu Gratz“. In diesem Aufsatze wird Stubenberg’s Vater Gisbert genannt, er hieß Franz Georg.] –