BLKÖ:Stubenberg, Leuthold

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Stubenberg, Leopold
Band: 40 (1880), ab Seite: 134. (Quelle)
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29. Leuthold (gest. um das Jahr 1468). Ein Sohn Friedrichs (IV.) [S. 128, Nr. 13] und Elsbeths von Kranichberg, der durch seine Gemalin Agnes von Pettau, verwitwete Johann Meinhard Graf von Tyrol und Görz, zu großen Reichthümern gelangte, denn wir finden Leuthold als Herrn der Schlösser [135] Hollenburg in Kärnten, Radkersburg, Wurmberg. Haus am Bacher (Hausenbach), Klöch, Halbenrein, Schwanberg u. a. in Steiermark, wozu 1447 noch Wildon kam, das ihm der Kaiser leibgedingweise gegeben. Als Leutholds zweite Gemalin wird im Jahre 1453 Ursula, Tochter des Dieteg Truchseß von Emmerberg, genannt, welche er als Witwe hinterließ. Leuthold, der bereits 1436 den Kaiser Friedrich nach Jerusalem begleitet hatte, finden wir 1441 als des Kaisers Rath; er betheiligte sich 1446 an dem Aufgebote gegen die Ungarn; empfing 1453 zu Rom den Ritterschlag, war dann von 1453–1461 Landeshauptmann in Steiermark und zog 1462 dem in Wien bedrängten Kaiser zu Hilfe. In späteren Jahren scheint sich Leutholds Enthusiasmus für die Sache des Kaisers merklich abgekühlt zu haben, denn der Letztere findet es nothwendig, ihn mittels Sendschreibens vom 18. April 1468 vor der Theilnahme an dem „puntnuß... etlicher…. Landleut“ zu warnen, und die Aufforderung vom 25. Mai 1469 an Leuthold, sich dem kaiserlichen Feldhauptmanne Jan Holupp zur Bekämpfung des Baumkircher anzuschließen, enthält am Schlusse die Androhung von Gewalt im Falle des Ungehorsams. Da Leutholds Schwester Elsbeth mit einem aus dem Hause der bei Hof verhaßten von Puchheim und Leutholds Sohn Hans mit einer Tochter Baumkircher’s verheiratet waren, so wären die allfälligen Sympathien Leutholds für die Gegner des Kaisers immerhin erklärlich. Was aber die Urkunde bedeuten soll, in welcher ddo. Neustadt 5. März 1466 Kaiser Friedrich der Witwe Leutholds von Stubenberg für sich und ihre Kinder das Privilegium ertheilt, vor keinem anderen Richter, als dem Kaiser selbst zu erscheinen, läßt sich nicht gut erklären. Leutholds Kinder sind außer einer Tochter Helene, welche mit einem Vetter, Wolfgang (XI.), vermält war, zwei Söhne, der berühmte Hans, der in Baumkircher’s Fehde mit dem Kaiser Friedrich III. verwickelt und dadurch zu großem, der Familie nie wieder ersetzten Schaden gekommen war, und Friedrich (VI.), der treu zum Kaiser hielt und durch seinen Einfluß bei Hofe verhindert haben mag, daß sein Bruder Hans um Alles kam. [Porträt. Unterschrift: „Leutold Herr von Stubenberg, Landeshauptmann in Steyer, Anno 1432“. Innerhalb eines Kranzes von Eichenblättern mit dem Doppelwappen Stubenberg-Pettau (J. A. Böner sc.).] –