BLKÖ:Suttner, Leopold Gundakar

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Suttner, Leonhard
Nächster>>>
Suttner, Matthias
Band: 41 (1880), ab Seite: 12. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Leopold Gundakar Suttner in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Suttner, Leopold Gundakar|41|12|}}

5. Leopold Gundaker (geb. 29. Mai 1717, gest. 26. November 1754), ältester Sohn des Matthias von Suttner aus dessen zweiter Ehe mit Juliana Katharina von Eybl, stand in Staatsdiensten, zuletzt als k. k. Hofkammerrath. Seit 14. Juli 1740 war er mit Maria Anna, einer Tochter des kaiserlichen Leibarztes Pius Nicolaus Garelli vermält, dessen in diesem Lexikon [Bd. V, S. 89] bereits Erwähnung geschah. Garelli, von 1723 bis 1739 Präfect der kaiserlichen Hofbibliothek, war ein Bücherkenner und Sammler seltener Art und besaß selbst eine an kostbaren Werken ungemein reiche Bibliothek, über welche er in seinem letzten Willen verfügte, daß aus ihr alle jene Werke der Hofbibliothek einzuverleiben seien, welche diese nicht besitze. Der Rest ging auf Garelli’s Sohn Johann Bapt. Hannibal über, welcher denselben nebst einem Capital von 10.000 fl., von dessen Interessen diese Bibliothek erhalten und vermehrt werden sollte, dem Staate vermachte. Da für die Unterbringung dieses Bücherschatzes nicht sofort die geeigneten Räumlichkeiten vorhanden waren, blieb die Bibliothek in Verwahrung Leopold Gundakers von Suttner, bis dieselbe im Jahre 1748 auf Befehl der Kaiserin Maria Theresia der k. k. theresianischen Ritter-Akademie einverleibt wurde. Die Duplicate kamen an die Lemberger Bibliothek und bildeten daselbst noch immer einen respectablen, namentlich durch die Seltenheit der Werke werthvollen Bücherschatz, welcher in der durch die Kanonenschüsse [13] des commandirenden Generals Freiherrn von Hammerstein bei der Beschießung Lembergs am 1. November 1848 entstandenen Feuersbrunst eingeäschert wurde. Leopold Gundaker von S. kaufte im Jahre 1747 vom Malteser-Orden die Herrschaft Ebenfurth, auf welcher er dann eine Pfarrei stiftete, die unmittelbar darauf von dem Cardinal Grafen Kollonitsch in die Wiener Diöcese einbezogen wurde. Von Leopold Gundakers zwölf Kindern pflanzte nur der Sohn Vincenz Ferrerius das Geschlecht fort, und wurden dessen beide Söhne Vincenz Ferrer und Ferdinand die Stifter der heute blühenden zwei Linien, der älteren und der jüngeren. Leopold Gundakers Tochter Anna Therese vermälte sich am 26. Mai 1771 mit Karl Leopold Moser von Ebreichsdorf [Bd. XIX, S. 152, Nr. 3] und brachte ihrem Gatten die Suttner’sche Herrschaft Ebenfurth zu. –