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BLKÖ:Svach, auch Swach, Adam und Anton

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Swach, Stanislaus
Band: 41 (1880), ab Seite: 17. (Quelle)
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Svach, auch Swach, Adam und Anton (Franciscanermönche und Künstler, beide aus Böhmen gebürtig. aber in Polen ansässig). Adam wurde im Jahre 1668 geboren und trat 1686 in den Franciscanerorden. Bei Georg Eleuter, einem seinerzeit angesehenen Krakauer Maler, lernte er durch drei Jahre die Malerkunst und zierte dann viele Kirchen, Klöster, Capellen und Edelhofe mit Fresken seiner Hand. War er aber durch seine Kunst erwarb, widmete er für die Restauration und Ausschmückung des Franciscanerklosters in Posen, dem sein älterer Bruder Anton angehörte. Er war aber nicht nur Maler, sondern auch Schnitzer und half als solcher seinem ebengenannten Bruder, über den weiter unten ein Mehreres folgt. Von seinen Arbeiten erwähnen wir vorerst die Fresken in der damaligen Jesuiten-, heutigen Pfarrkirche zu Krasnostaw, in denen er das Leben und die Wunder des h. Franciscus Xaverius bei den Indianern darstellte. Unter diesen [18] Bildern sind besonders bemerkenswerth, auf der linken Seite des Presbyteriums: „Der h. Franciscus trägt auf seinen Armen einen Indianer durchs Meer“; auf der rechten Seite: „Atlas, auf seinem Kopfe die Erdkugel tragend“; – in den Arcaden der Kuppel: „Die vier Doctoren der Kirche“; – im Kirchenschiffe auf der rechten Sete: „Der h. Franciscus X. mit den Portugiesen in Indien bringt dem auf einem Throne sitzenden Könige der Heiden das Bild der Mutter Gottes zum Geschenke dar, um ihn dadurch zum katholischen Glauben zu bekehren“. Auf diesem Bilde findet sich folgende deutliche Unterschrift: „Exiguum quisquis species ignosce laborem hoc ego dum pinxi credo minor fueram. Fr. Adamus Swach ord. S. Fr. Minorum Conventualium a Dni 1723“. Vor einigen Jahren erlitt diese Kirche durch den Einsturz der Kuppel bedeutenden Schaden; sie wurde wohl später wieder restaurirt, aber die Bilder der Kuppel sind verschwunden. Ferner schmückte er mit seinen Gemälden: die Muttergottes-Capelle in der Franciscanerkirche zu Pyzdra, die vormals den Cisterciensern, jetzt den Capucinern gehörige Kirche zu Lendz und die Corridore im Capucinerkloster zu Jaroslaw. Endlich entdeckte man ganz vortreffliche Fresken seines Pinsels in der Kirche der Philippiner zu Studzianny bei Opoczyn. In der Kuppel des Mittelschiffs ist besonders schön gemalt: „Gott Vater, von einer Gloriole von Engeln umrahmt“. Auch die Wände der Seitencapellen enthalten Fresken von ihm. In einer dieser Capellen ist im Gesimse folgende Aufschrift zu lesen: „Frater ADaMVs sWaCh hoC pinXIt“. Das Chronogramm dieser Inschrift enthält die Jahreszahl 1726. Das Selbstbildniß des Künstlers befindet sich auf der linken Seite der Orgel im Franciscanerkloster zu Posen mit der Unterschrift: „Fr. Adam Swach 1702“. Adams Todesjahr ist nicht bekannt, aber im Jahre 1736 war er noch am Leben. – Sein älterer Bruder Anton gehörte durch 34 Jahre dem Orden der Franciscaner im Convicte zu Posen an, wo er im Alter von 53 Jahren starb. Er war ein geschickter Bildschnitzer, handhabte aber auch mit Sachkenntniß den Grabstichel. Seine Arbeiten im Stiche führt der Kunstsammler und Kunstforscher Gualbert Pawlikowski [Bd. XXI, S. 391] im „Časopis“, d. i. Zeitschrift, welche die Ossolinski-Bibliothek edirte [1830, Bd. I, S. 100], an. Von seinen Schnitzereien sind zu nennen: der schöne Marienaltar und der Chorstuhl vor dem Hochaltar des h. Antonius in der Franciscanerkirche zu Posen; ferner die Chorstühle im Krakauer Franciscaner-Convent, welche zu dem Schönsten zählten, was von dergleichen Schnitzwerk in Polen zu finden. Diese reiche Arbeit war von großer Vollendung. Leider ging sie mit so vielen anderen Kunstwerken bei dem Brande, welcher Krakau im Jahre 1850 verwüstete, zu Grunde. Die Forschungen über diese beiden Mönche, welche seinerzeit die polnischen Kunstforscher stark beschäftigten, sind noch immer nicht abgeschlossen. In Nagler’s „Künstler-Lexikon“ und Sebastian Brunner’s namenreichen „Kunstgenossen der Klosterzelle“ kommen sie nicht vor.

Grabowski (Ambr.), Ojczyste spominki w pismach do dziejów dawnéj Polski..., d. i. Vaterländische Erinnerungen aus Schriften zur Geschichte des alten Polen (Krakau 1845) Bd. I, S. 253. – Derselbe, Kraków i jego okolice, d. i. Krakau und seine Umgebung (Krakau 1844). Vierte Ausgabe, S. 522, Anmerkungen, S. 45. – Pamiętnik religijno moralni, d. i. Religiös-moralisches Gedenkbuch (Warschau 1843) Bd. IV, S. 173, in der Beschreibung der [19] Krakauer Franciscanerkirche von Jacob Piasecki. – Maczynski (Jos.), Pamiątka z Krakowa, d. i. Andenken aus Krakau, Bd. II, S. 307 u. f.