BLKÖ:Szapáry, die Grafen, Genealogie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Szapáry, Julius Graf
Band: 41 (1880), ab Seite: 167. (Quelle)
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Zur Genealogie der Grafen Szapáry. Vor Allem schicken wir voraus, daß der Name Szapáry bald mit zwei, bald nur mit einem accentuirten á geschrieben wird. Wir halten uns an die Schreibweise, welche Iván Nagy in seinem ungarischen Adelswerke „Magyarország Családai“ befolgt, der im Namen Szapáry nur das letztere a accentuirt. Die Szapáry sind eine alte ungarische Familie, deren Stammregister urkundlich in die Mitte des 16. Jahrhunderts reichen, in welchem Georg Szapáry und seine Gattin Anna Aszonyfalvy als Stammeltern dieses Hauses genannt werden. Georg’s Enkel Andreas, Obergespan des [168] Raaber Comitates war mit Anna Csáth vermält und hinterließ zwei Töchter und zwei Söhne. Die Nachkommenschaft des jüngeren Sohnes Nicolaus starb mit dessen Tochter Juliana vermälten Gregor Majthényi aus. Dagegen pflanzte der ältere Peter (I.) zuletzt judex curiae, den Stamm fort. Mit diesem Peter (I.) [siehe hervorragende Sprossen des Hauses Szapáry Nr. 10] beginnt der Glanz des Hauses. Peter’s zwei Söhne aus seiner Ehe mit Sophie Egresdy hatten jeder Nachkommenschaft, jedoch erlosch jene des älteren Nicolaus schon mit dessen Sohne Stephan; dagegen pflanzte der zweite Sohn Peter (II.) mit Therese aus dem berühmten Geschlechte Balassa den Stamm fort, der sich nun in zwei Aeste theilte, in den älteren und jüngeren. Der ältere, dessen Stammvater Peter (III.) ist, erhielt sich nur durch zwei Generationen. In der zweiten erlosch er bereits in männlicher Descendenz und blüht nur noch weiblicher Seite in der Gräfin Christine (geb. 1824), der Tochter des Grafen Vincenz aus dessen zweiter Ehe mit Marie Gräfin Stürgkh. Gräfin Christine ist (seit 20. Juni 1846) mit Karl Theodor Grafen Baillet de Latour, k. k. Kämmerer und Major a. D. vermält. Peter’s (II.) jüngerer Sohn Johann pflanzte mit seiner Gattin Anna geborenen Gräfin Erdödy das Geschlecht fort, und dieser Ast theilte sich durch Johann’s Enkel, die Kinder seines Sohnes Joseph und dessen zweiter Gemalin Johanna geborenen Gräfin Gatterburg in vier Zweige, welche sämmtlich noch heute mit mehreren Nebenlinien blühen. Die angeschlossene Stammtafel gibt eine genaue Uebersicht des heutigen Familienstandes der Grafen Szapáry. Bei dieser Gelegenheit sei einer Schrift gedacht, welche einen oberflächlichen Leser in nicht geringem Maße verwirren und schließlich verleiten könnte, meine ganze Stammtafel des Hauses Szapáry über den Haufen zu werfen. Es erschien nämlich um die Mitte der Fünfziger-Jahre im Druck und Verlag der Wiener Mechitaristen-Congregation eine Schrift, betitelt „Puppen-Memoiren“ (gr. 8°., 57 S.). In derselben ist S. 7 wörtlich zu lesen: Gothaer Tabelle meiner Gräfin Szapáry, geschrieben im Winter 1837, und nun folgt S. 7 und 8 eine ganze Genealogie der Szapáry mit Angaben aller Namen, Geburts- und Sterbedaten u. s. w., kurz man glaubt wirklich eine vollkommene genealogische Darstellung des Hauses Szapáry vor sich zu haben. Als ich meine Stammtafel mit dieser Genealogie verglich, wirbelte es mir vor den Augen, ich wußte nicht, lese ich recht, denn keine einzige Angabe meiner Tafel stimmte mit dieser genealogischen Darstellung. Um mir Aufklärung in der Sache zu verschaffen, begann ich die Schrift zu lesen, und als ich mich durch den wenig anziehenden Text bis S. 7 durchgearbeitet hatte, stellte es sich heraus, daß nicht nur die ganze genealogische Darstellung, sondern auch der Name Szapáry fingirt ist. Nun, dergleichen Späße erscheinen mir doch nicht ganz harmlos, und da es, um eine Stammtafel zu fingiren, an Namen nicht fehlt, so ist die Wahl jenes einer noch blühenden Familie zu einer abgeschmackten Spielerei geradezu verwerflich. Nach dieser wenig zur Sache gehörigen, doch immerhin nicht überflüssigen Abschweifung kehren wir zur Familie Szapáry zurück. Was die Würden und Standeserhöhungen derselben betrifft, so erhielt Peter (I.) im Jahre 1690 das ungarische Baronat. Peters (I.) beide Söhne Nicolaus und Peter (II.) erlangten aber mit königlichem Diplom vom 28. December 1722 von Kaiser Karl VI. die Grafenwürde. – Durch die Frauen des Hauses ist die Familie Szapáry vorherrschend mit den ältesten und vornehmsten Familien des Ungarlandes, aber auch mit dem hohen Adel der übrigen Provinzen des Kaiserstaates verschwägert. Wir nennen von den einheimischen Familien die Balassa, Erdödy, Batthyány, Haller, Orczy, Keglevich, Almásy, Zichy, Apponyi, Festetics; von den übrigen: Auersperg, Clary-Aldringen, Baillet-Latour, Gaisruck, Grünne; Voß, Stürgkh, Welsersheimb. Was nun die einzelnen Sprossen dieses Hauses anbelangt, so haben sie sich sowohl im Rathe des Königs, als besonders auch im Waffendienste ausgezeichnet, und hörten wir Mitlebenden eben im letzten Kriege, welcher aus der durch den Berliner Vertrag Oesterreich überlassenen Occupation Bosniens hervorging, einen Grafen Ladislaus Szapáry [s. d. S. 173] in rühmlichster Weise nennen.

[168a] [WS 1]
Stammtafel der Grafen Szapáry.
Georg 1560.
Asszonyfalvy Anna.

Stephan 1582.
N. N.
Andreas
1624–1647.
Anna Csáth.
Michael
1631.
Euphrosine.
Jacob Szikassy.
Barbara,
vm. Peter Kláris.
Susanna,
vm. 1) Alexander Szelestey.
2) Johann Szalay.
Katharina,
vm. Franz Radostics.
Judith,
vm. Andreas Farkas.
Peter (I.) [10][1]
1690 Baron,
† 1699
Sophia Egresdy.
Nicolaus.
N. N.

Juliana,
vm. Gregor Majthényi 1675.
Nicolaus
1722 Graf.
Sara Nagy.

Stephan 1742.
Peter (II.) [11]
1722 Graf.
Therese Balassa.
Christine.
Georg Kapy.
Aelterer Ast. Jüngerer Ast.
Adam. Peter (III.) 1758.
1) Julie Gräfin Haller.
2) Isabella Gräfin Batthyány.
Ignaz. Joseph. Johann 1758.
Anna Gräfin Erdödy.
Joseph [6]
geb. 1754, † 1822.
1) N. N.
2) Johanna Gräfin Gatterburg.
Paul
geb. 1753,
† 2. Februar 1825.
Johann [5]
geb. 1757, † 2. März 1815.
1) Wilhelmine Fürstin Clary-
Aldringen
geb. 1741, † 1795.
2) Leopoldine Gräfin Teleki.
Peter (IV.) [12]. Vincenz
geb. 17. Juli 1768, † 21. Dec. 1851.
1) Clementine Gräfin Gaisruck.
2) Maria Anna Gräfin Stürgkh
geb. 31. October 1801.
Therese,
vm. Alois Graf
Batthyány.
Juliane,
vm. Joseph Freiherr
von Lilien.
Antonie
geb. 2. Dec. 1796, † 22. Juni 1858,
vm. Leopold Graf Welsersheimb
geb. 5. Jänner 1793, †.
Christine
geb. 23. Februar 1824,
vm. Karl Graf Baillet-Latour.
Anna †,
vm. Karl Ritter von Gorzkowski.
Philipp,
Domherr in Olmütz,
geb. 28. August 1792.
Joseph
geb. 3. November 1799.
Anna Baronin Orczy
geb. 30. Juni 1810, † Sept. 1871.
Alexander
geb. 1801, † 10. Mai 1840.
Fanni Gräfin Apponyi
geb. 26. April 1807, † 29. Mai 1869,
wiederverm. Karl Graf Zichy.

Béla [2]
geb. im März 1829, † 20. August 1870.
Gabriele von Atzél
geb. 1834.
Anton [1]
geb. 1802.
Auguste Gräfin Keglevich
geb. November 1808, † 1847,
wiederverm. Casimir Graf Batthyány-Strattmann
† 1834.
Franz [4]
geb. 13. Jänner 1804.
Rosa Gräfin Almásy
geb. 17. Juni 1806.
Sarolta
geb. 23. Juni 1831,
vm. Alexander
Fürst Auersperg
† 2. März 1866.
Julius [S. 165]
geb. 1. Nov. 1832
Caroline geb. Gräfin
Festetics de Tolna
geb. 12. Juli 1838.
Ivan
geb. 19. Jänner
1835.
Emerich [3]
geb. 27. Juni 1838,
ermordet 12. Febr. 1878.
Baronesse Petronella
Rudics † 1875.
Elisabeth
geb. 21. März 1827,
vm. Eugen Graf Voß
geb. 27. Juni 1827.
Geysa
geb. 17. September 1828
Maria geb. Gräfin Györy
von Radvány
geb. 7. October 1840.

Ladislaus
geb. 16. Mai 1864.
Georg August Joseph
geb. 27. März 1865.
Laurenz
geb. 10. Juli 1866.
Józsi
geb. 31. Juli 1867.
Sándor
geb. März
1858.
Helene
Sophie
geb. 1859.
Peter Paul
geb. 1860.
|
Fanny
geb. 9. December 1825,
vm. Ladislaus Freiherr
von Wenckheim
.
Stephan
geb. 27. Mai 1829.
Barbara Gräfin Ráday von Ráda
geb. 28. Februar 1836.
Ladislaus [S. 173]
geb. 22. November 1831.
Maria Gräfin Grünne
geb. 8. Juli 1835.
Peter
geb. 30. Jänner 1856.
Karl
geb. 3. Juni 1857.
Stephan
geb. 21. Mai 1858.
Veronica
geb. 1. Juli 1863.
Tibor
geb. im Juni 1865.
Karl
geb. 15. Juli 1864.
Ferdinandine
geb. im Februar 1867.
Friedrich
geb. 5. Nov. 1869.

  1. Die in den Klammern [ ] befindlichen Zahlen weisen auf die kürzeren Biographien, welche auf Seite 168–173 (Nr. 1–12) sich befinden, wenn aber ein S. voransteht, auf die Seitenzahl, auf welcher die ausführlichere Lebensbeschreibung des Betreffenden steht.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. In der Vorlage ohne Seitenzahl.