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BLKÖ:Szentkláray, Eugen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 42 (1880), ab Seite: 99. (Quelle)
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Szentkláray, Eugen (Geschichtsforscher, geb. in Ungarn, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt), Zeitgenoß. Ueber die Lebensverhältnisse dieses, wie es den Anschein hat, noch jungen Gelehrten liegen uns keine näheren Nachrichten vor. Er ist zur Zeit Doctor (der Philosophie?) und hat sich bereits durch eine Reihe topographischer, historischer und ethnographischer Arbeiten über Südungarn einen geachteten Namen erworben. Bei dem gänzlichen Mangel an ungarischen Katalogen ist mir nur bekannt geworden seine Uebersetzung der Rede Cicero’s „Pro lege Manilia“ (1871), welche vor ihm schon Gabriel Bartók (1866) übersetzt hat, und seine Abhandlung: „Torontáli őstélepek a Tisza mentén“, d. i. Prähistorische Ansiedlungen in Torontál entlang der Theiß (Temesvár 1877, Lex.-8°.), worin der Autor, der eine Anzahl Tumuli entlang der Theiß im Torontáler Comitate aufgefunden, besonders die Hügel bei Borjas, etwa eine Stunde südwestlich von Türkisch-Becse, einer eingehenden Untersuchung unterwirft. Der Tumulus von Borjas ist übrigens nur einer der zahlreichen entlang der Theiß und im Innern des Torontáler Comitates sich hinziehenden Hügel, deren Gesammtzahl sich über 200 erhebt. Einen Theil der Fundstücke übersandte Dr. Szentkláray an das Pesther Nationalmuseum, der größere Theil aber wurde der Sammlung der südungarischen historischen und archäologischen Gesellschaft in Temesvár einverleibt.

Literarische Berichte aus Ungarn über die Thätigkeit der ungarischen Akademie der Wissenschaften u. s. w. Herausgegeben von Paul Hunfalvy (Budapesth 1877, Druck des Franklin-Vereins, gr. 8°.) I. Jahrg. (1877) S. 486 in der literarischen Besprechung mehrerer ethno-geographischer und rechtsgeschichtlicher Werke von Dr. J. H. Schwicker. [Wir können bei dieser Gediegenheit nicht umhin, auf Hunfalvy’s’ gediegene, inhaltreiche und vielseitige Publication aufmerksam zu machen, welche endlich den Deutschen gegenüber das ungarische Geistesleben in sachgemäßen und trefflichen Abhandlungen vermittelt. Besäßen wir für die Vergangenheit Aehnliches, wie ganz anders stünde Ungarn Deutschland gegenüber, [100] dem es ja bisher eine terra incognita gewesen.]