BLKÖ:Szirmay de Szirma, Anton

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Szinyey, Paul von
Band: 42 (1880), ab Seite: 193. (Quelle)
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Szirmay de Szirma, Anton (Staatsmann und Geschichtsschreiber, geb. zu Eperies 20. Jänner 1747, gest. zu Szinyér 19. September 1812). Ein Sohn des Gerichtstafelbeisitzers Georg aus dessen Ehe mit Katharina [194] Bartóthy. Im Jahre 1762 poeta laureatus, beschloß er 1765, zum Magister der Philosophie und der freien Künste promovirt, seine akademischen Studien. Dann dem öffentlichen Dienste sich widmend, wurde er 1773 Notar der Zempliner Gespanschaft, 1777 Obernotar, 1785 Beisitzer der königlichen Gerichtstafel, 1787 Hofrath und Präsident der Theißer Gerichtstafel. Von 1790 bis 1796 fungirte er als Abgeordneter des Zempliner Comitates im ungarischen Landtage. In einem Artikel über die Darstellung seines Wirkens heißt es wörtlich: „Er widmete sein ganzes Leben dem Dienste des Vaterlandes und als fleißiger Forscher, Sammler und Gelehrter der Beförderung der Wissenschaften, die durch mehrere seiner trefflichen und in ihrer Art classischen Werke bereichert wurden. Als Mensch, Staatsmann und Gelehrter gleich schätzbar und von seinen Zeitgenossen geachtet, trug er nicht wenig zur genaueren Kenntniß seines Vaterlandes, sowie seines herrlichen Geschlechtes bei, deren beider Geschichte in vielfacher Berührung von seiner Meisterhand dargestellt, ihm den Dank aller seiner Angehörigen, sowie jedes warmen Vaterlandsfreundes für immer verbürget“. Die Titel der Schriften Szirmay’s sind: „Notitia historico-politico-oeconomica Montium et locorum viniferorum Comitatus Zemplinensis“ (Cassoviae 1798, 8°., 207 S.); – „Notitia topographico-politica I Comitatus Zemplinensis; edita et indicibus provisa industria Martini Georgii Kovachich Senquiciensis“ (Budae 1803, 8°., 485 S.); – „Notitia historica Comitatus Zemplinensis edita et indicibus provisa etc., ut supra... cum tabula geographica Comitatus“ (Budae 1804, 8°., 371 S.); – „Notitia politica, historica, topographica I. Comitatus Ugochiensis edita et indicibus provisa, ut supra...“ (Pestini 1805, 8°., XV und 202 S.); – „Hungaria in Parabolis sive Commentarii in adagia et dicteria Hungarorum per Ant. Szirmay... Poetam laureatum historico jocose conscripti. Edidit M. G. Kovachich ad Jos. Benedictum Konde de Pokatelek“ (Budae 1804, 8°., 150 S.; editio altera priore longe auctior et emendatior (ib. 1807, 8°., 174 S.); – „Magyarázattya azon szóknak mellyek a magyar országi polgári ’s törvényes dolgokban elő fordúlnak, nemelly rövidebb formákkal... sive Glossarium vocum in politicis ac juridicis negotiis Regni Hungariae occurrentium cum formulis brevioribus“ (Cassoviae 1806, Ellinger, 8°., 189 S.); – „A tokaji, vagyis hegyalyai szőllőknek ültetéséről, jó miveléséről a szüretélésről a boroknak csinálásról...“ (Pesth 1810, M. Trattner, 8°.). Ferner gab er unter dem Pseudonym Eleutherius Pannonicus heraus: „II. József az Elizion mezején“, d. i. Joseph II. in den elysäischen Feldern (Pesth 1790) und übertrug die Schrift des ungarischen Hofagenten Jos. Keresztúry: „Leopold II. König von Ungarn nach der Ansicht Eleutherius’ eines jungen Propheten“‘ ins Ungarische und ließ sie unter dem Titel: „II. Leopold Magyar király, Eleuterinek egy magyar Prófétának látása szerént“ 1790 zu Preßburg erscheinen. Ueberdies schrieb er eine Geheimgeschichte seiner Zeit, welche in einem Quartbande unter dem Titel: „Fragmenta historiae secretae sui temporis“ in der Handschriftensammlung des ungarischen National-Museums [195] zu Pesth unter Nr. 374 (75 S.) aufbewahrt wird und mancherlei Curiosa und schätzenswerthe Beiträge zur Geschichte der ungarischen Zustande in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts enthält. Aber auch seiner Familie hinterließ er ein für die Geschichte derselben, sowie für die des Landes, in welchem sie eine so hervorragende Rolle spielte, höchst werthvolles Andenken in der von ihm niedergeschriebenen Schrift: „A Szirmay Nemzetségnek történetei“, d. i. Begebenheiten der Szirmay’schen Familie, welche wohl im Familienarchiv liegt. Szirmay war zweimal verheiratet, zuerst mit Anna Pinter, dann mit Fani Freiin von Ghillányi. Sein Sohn aus erster Ehe Joseph (geb. 1781) war Abgeordneter des Zempliner Comitates im ungarischen Landtag; sein Sohn zweiter Ehe Anton (geb. 1785) Gerichtstafel-Beisitzer.

(Hormayr’s) Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien, 4°.), XVIII. Jahrg. (1827), Nr. 60, S. 339 und 359. – Ridler’s Fortsetzung desselben, 1831, S. 500. – (Schwaldopler), Historisches Taschenbuch [auch u. d. T. „Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts“]. Mit besonderer Rücksicht auf die österreichischen Staaten (Wien, Anton Doll, kl. 8°.) III. Jahrgang (1803), S. 835. – Felső-Magyar országi Minerva, d. i. Oberungarische Minerva (1825), 3. Heft, S. 349 u. f. – Figyelő, d. i. Der Beobachter. Monatsschrift für Literaturgeschichte, redigirt von Ludwig Abafi (Budapesth, L. Aigner, 8°.) Bd. III (1877) 3. (August-) Heft, V. Vajda: „Anton Szirmay und seine „Hungaria““. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gust. Emich, 8°.). Zweiter (den ersten ergänzender Band) S. 322. – 'Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Moriz Ráth, 8°.) Bd. X, S. 751.
Porträt. Kupferstich ohne Angabe des Stechers, Medaillon in einem Kranze von Feldfrüchten und Reben. Umschrift: „Antonius Szirmay de Szirma. Sac. Caes. et Reg. Apost. Majest. Consiliar. Aulicus. MDCCC“. In einer mit Emblemen der Justiz und der Musik am oberen Rande belegten Steinplatte: „Sinceri. Hoc. Animi. monimentum. | et pignus. amoris. excusa. posuit. | Scriptoris. imagine. cultor. | Darunter mit kleinerer Latein-Cursivschrift: „Martin. Georg. Kovachich. Phil. Doctor. | Exc. Cam. Regest. Comit. Zempl. Assessor“. Daneben auf einer aufgerollten Papierrolle: „Elegiae, Poemata | Codex de Delictis | Ellenchi Archivi | Tomi XVII | Notitia historic. | Politica topogr. | Comit. Zemplin. | Montiam Tokay.