BLKÖ:Török, Johann Andreas Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 45 (1882), ab Seite: 250. (Quelle) | |||
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[251] Regiment ins Feld, und im Vorpostendienste wie als Parteigänger glänzt sein Name in Oesterreichs Kriegsgeschichte. Die Reihe seiner Waffenthaten beginnt im September letztgenannten Jahres, wo er mit einem Detachement jenseits der Elbe bis Rasendorf vorrückte, um die Dresdener Besatzung zu beobachten; Anfangs November hatte er schon alle Zugänge nach Dresden besetzt. Am 20. April 1759 griff er bei Kaaden an der Eger in Böhmen mit nur zwei Schwadronen sechs feindliche an, trieb sie in die Flucht und brachte ihnen einen Verlust von 300 Todten, Verwundeten und Gefangenen bei, und indem er die gewonnene Stellung behauptete, beförderte er wesentlich die nun folgenden Operationen. In der fünften Promotion am 23. Jänner 1760 erkannte ihm das Capitel dafür das Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens zu. Als dann im Mai 1759 der Feind die Position des Generals Brentano bei Buchau angriff, hielt sich Oberst Török so wacker, daß er in dem darüber erstatteten Berichte namentlich ausgezeichnet wurde. Im Feldzuge 1761 überfiel er im August, als General Zedtwitz auf Freiberg und Tscheplau vorrückte, einen preußischen Cavallerieposten unweit Nossen und hob denselben auf. Im letzten Feldzüge 1762 schwamm er im Februar durch die Mulde, überfiel bei Großbeeren ein daselbst aufgestelltes preußisches Freibataillon, welches sich des Wassers wegen in voller Sicherheit wähnte, hieb es zum größten Theile zusammen und machte 70 Gefangene. In der Schlacht bei Freiberg am 15. October 1762, in welcher Graf Hadik den Prinzen Heinrich schlug, griff Oberst Török, der mit einem Detachement bei der Reichsarmee commandirt war, die rechte Flanke des General Belling’schen Corps an und half dasselbe aus dem Rathswalde vertreiben. Ueberhaupt hatte er im siebenjährigen Kriege als Parteigänger durch seine ebenso rasch als siegreich ausgeführten Ueberfälle feindlicher Vorposten und Abtheilungen und als kühner Reiteroberst vortreffliche Dienste geleistet. Im November 1762, nach beendigtem Kriege, ernannte ihn die Kaiserin zum Generalmajor und im November 1765 zum Inhaber desselben Regiments, das er so ruhmvoll geführt hatte und das von der Zeit seiner Errichtung im Jahre 1756 ohne Inhaber geblieben. Als es dann 1775 reducirt wurde, erhielt Török, der bereits 1767 zum Feldmarschall-Lieutenant befördert worden war, kein neues Regiment. Im Jahre 1761 wurde er den Ordensstatuten gemäß in den Freiherrenstand erhoben. Später trat er in den Ruhestand über und starb im Alter von 70 Jahren.
Török, Johann Andreas Freiherr (k. k. Feldmarschall-Lieutenant und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Veszprim in Ungarn 1723, gest. zu Vörösvár bei Ofen 11. October 1793). Welcher der zahlreichen Familien des Namens Török er angehört, können wir nicht bestimmen. Im Alter von 17 Jahren trat er in die kaiserliche Armee und kämpfte bereits im Erbfolgekriege mit großer Auszeichnung. Als dann bei Ausbruch des siebenjährigen Krieges 1756 die Jazygier und Kumanier auf eigene Kosten ein Huszaren-Regiment errichteten, wurde der 33jährige Török Oberstlieutenant in demselben. Schon im Feldzuge 1758 führte er als Oberst das- Thürheim (Andreas Graf). Gedenkblätter aus der Kriegsgeschichte der k. k. österreichisch-ungarischen Armee (Wien und Teschen 1880, K. Prochaska, Lex. 8°.) Band II, S. 669. [Graf Thürheim nennt ihn Michael Anton, aber ungarische Quellen geben ihm den Taufnamen Johann Andreas. – Vasárnapi ujság, d. i. Sonntagsblätter (Pesth, gr. 4°.) 1865, Nr. 26.