BLKÖ:Tavella, Antonio
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 43 (1881), ab Seite: 168. (Quelle) | |||
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[169] der Brera erscheint, und zwar mit dem trefflich gemalten „Studienkopf, einen Greis vorstellend“ und mit dem Historienbilde: „Eine Edeldame Ancona’s stärkt die vom Hunger überwältigte Schildwache, welche während einer Belagerung der Stadt auf einem Erker aufgestellt ist, um einen etwaigen feindlichen Ueberfall zu melden“. Auch letzteres Bild war gut gemalt und berechtigte zu den besten Hoffnungen für den noch jugendlichen Künstler. Auf die Ausstellung der Brera 1854 brachte er das historische Bild: „Michelangelo leitet die Befestigungsarbeiten von San Miniato“, über welches im Katalog die Bemerkung beigefügt ist: Lavoro che sta fra i migliori dell’esposizione nel genere storico. Auf der Brera-Ausstellung 1856 war der Künstler durch vier Gemälde vertreten: „Kinder betrachten einen Durchzug von Truppen“; – „Ghita und Ciapo“, Scene aus Guerazzi’s „Roman“: L’assedio di Firenze; – „Episode aus dem Kriege in Spanien“; – „Episode aus dem Feldzuge in Russland“. Seit dem Jahre 1857 fehlen alle Mittheilungen über Tavella’s weitere Werke. In Müller-Klunzinger’s „Künstler aller Zeiten und Völker“ ist der Name dieses Malers nicht enthalten.
Tavella, Antonio (Historienmaler, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt). Zeitgenoß. Ein bedeutender Künstler, zur Zeit, da die Lombardie noch österreichisch war, an der Kunstakademie zu Mailand herangebildet. In dem bei Canadelli daselbst erschienenen „Album Esposizione“ vom Jahre 1852 wird er noch ein alunno genannt, so daß wir seine Geburt wohl in die Dreißiger-Jahre setzen dürfen. Offenbar gehört er einer Mailänder Künstlerfamilie an, denn ein Carlo Antonio Tavella (geb. zu Mailand 1668, gest. 1738) war ein sehr geschickter Landschaftsmaler, Schüler Tempesta’s und Solfarolo’s, welch letzteren Namen der deutsche Künstler Johann Gruembroech, welcher 1680 zu Mailand arbeitete, von dem Feuer erhielt, das er in seinen Landschaften anzubringen pflegte. Auch Carlo Antonios zwei Töchter: Angiola (geb. 1698, gest. 1746) und Teresa zeichneten sich im Landschaftsfache aus. Wahrscheinlich stammt aus dieser Familie unser zeitgenössischer Geschichtsmaler Antonio Tavella, welcher 1852 zum ersten Male auf der Kunstausstellung- Album Esposizioni di belle arti in Milano ed altre città d’Italia (Milano, Canadelli, 4°.) anno XIV (1852), p. 154. – Gemme d’arti italiane (Milano, Venezia e Verona, Ripamonti Carpano, 4°.) Anno VIII (1855), p. 103.