BLKÖ:Teleki, Adam Graf (1740–1792)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 43 (1881), ab Seite: 233. (Quelle)
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II. Denkwürdige Sprossen der Grafen Teleki von Szék.

1. Adam Graf Teleki (geb. 1740, gest. 1792). Vom zweiten Hauptstamme. Sohn Adam Teleki’s, welcher 1737 am Dresdener Hofe als Kammerjunker lebte und in der Folge sich als entschiedener Anhänger Rákóczy’s zeigte. Seine Mutter Clara geborene Gräfin Toroczkay war des Vaters zweite Frau. Graf Adam, siebenbürgischer Gubernialrath und Obergespan des vormals bestandenen Dobokaer Comitates in Siebenbürgen, hat sich in der ungarischen Literatur durch seine metrische Uebertragung des „Cid“ von Corneille bekannt gemacht. Sie erschien unter dem Titel: „Czid. Szomorú játék: francziából fordította Gróf Teleky Ádám“ (Klausenburg 1773,. 8°.) zu einer Zeit, in welcher die ungarische Sprache aus den höheren Kreisen verdrängt war. Bezeichnend für den Standpunkt des Autors und die damaligen Verhältnisse ist folgende Stelle der Vorrede: „Ich muß diejenigen rügen, die es für ihre Gewohnheit halten, die eigene Muttersprache nicht zu kennen, oder wenn sie sie auch kennen, es dennoch für nichts Gutes und Schönes erachten, was ungarisch oder im Ungarischen verfaßt worden ist, und so mit fremden oder geliehenen Federn prangend ihre eigenen fallen lassen. Lasset uns fühlen die Schönheiten der in einer fremden Sprache geschriebenen Bücher, aber lasset uns nicht gereuen, auch unsere eigenen zu lesen. Lasset uns auch andere Sprachen lernen, in ihren Geist eindringen, aber unsere eigene lasset uns nicht vergessen, vielmehr lasset uns dahin [234] arbeiten, daß die ungarischen Bücher ihren Werth und Achtung unter uns behalten“. Dieser edle gerechtfertigte nationale Geist lebt durchwegs in der Familie Teleki, deren Mitglieder längst in dieser Richtung vorgearbeitet hatten, ehe Stephan Széchenyi derselben jenen Ausdruck gab, der die lange im Schlummer liegende Nation aus demselben erweckte und zu neuem Leben emporrief. Graf Adam war mit Maria geborenen Baronin Wesselényi vermält, aus welcher Ehe vierzehn Kinder hervorgingen, von denen eilf jung starben, drei Töchter aber Maria, Polyxena und Anna, den Vater überlebten. Maria heiratete ihren berühmten Vetter Ladislaus Teleki [S. 261], den dritten dieses Namens in der Familie vom ersten (dem Alexander’schen) Hauptstamme; Polyxena einen Herrn Kendeffy und Anna den Grafen Johann Maximilian Christoph von Degenfeld-Schonburg. [Gróf Széki-Teleki Ádám Emlékeztető Oszlop, mellyet néhai kedves Élete-Párjának L. B. Vessélényi Máriának áldott emlékezetére emelt (Klausenburg 1786, 4°.). – Gróf Széki-Teleki Ádám életében fels. Apost. Királyné Asszonyunk’ Regius Consiliarius... el mondatott halotti Tanítások (Klausenburg 1775, 4°.). – Ditsőség Temploma mellybe etc. bément Gróf Teleki Ádám (Klausenburg 1792, 4°.).] –