BLKÖ:Thun-Hohenstein, Christoph Anton Simon Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 45 (1882), ab Seite: 19. (Quelle)
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12. Christoph Anton Simon Graf (geb. zu Brughier 1635, gest. zu Salzburg 1712), ein Sohn Georg Sigismunds Grafen Thun-Caldes aus dessen Ehe mit Maria Freiin von Firmian, betrieb mit großem Eifer das Studium der exacten Wissenschaften, als Mathematik, Astronomie und die zu jener Zeit in Umgestaltung begriffene Feldbefestigungskunst. Er kämpfte dann in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien (unter Don Juan d’Austria), Portugal und den Niederlanden. Bei der Belagerung der Festung Philippsburg 1690 zeichnete er sich besonders aus, und die Republik Venedig verlangte ihn in Folge dessen zu ihrem Obergeneral, aber er lehnte ab, indem er es vorzog, seinem Kaiser zu dienen. Nach vieljährigem Kriegsleben suchte er auf Schloß Brughier Erholung in seiner astronomischen Liebhaberei und in Ritterspielen. Aber schon nach einiger Zeit berief ihn sein Vetter Johann Ernst, Erzbischof von Salzburg, zu sich, ernannte ihn zu seinem Gardehauptmann und zum Commandanten der Veste Hohensalzburg. Nun stellte Graf Thun die allen Festungswerke wieder her, baute neue und umgab alle mit Schanzen und Thürmen. Bei Ausbruch des spanischen Successionskrieges im Jahre 1701 hielt sich Erzbischof Johann Ernst neutral, darin den Rathschlägen seines Festungscommandanten folgend, den er zum Obersten seines Kriegsrathes ernannte. Christoph Anton Simon starb zu Salzburg, wo er auch begraben liegt. Mit seinem Urenkel Alexander erlosch der von ihm gestiftete zweite Nebenzweig Brughier-Caldes im Jahre 1848. –