BLKÖ:Thun-Hohenstein, Jacob

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 45 (1882), ab Seite: 26. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Jacob Thun-Hohenstein in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Thun-Hohenstein, Jacob|45|26|}}

39. Jacob (geb. 2. April 1494, gest. 1559), ein Sohn des Anton Maria Potens, war 1523 Hauptmann zu Peutlstein, 1538 landesfürstlicher Pfleger des Gerichts und Commandant der Veste Ehrenberg sammt Klause. Um Tirols Straßenbauten und Befestigung besitzt er namhafte Verdienste; so ist die 1543 kühn ausgeführte Straße über den alten Fern bei Ehrenberg sein Werk, wie zwei Inschriften am Portal des Caplaneigebäudes auf der Höhe des Ferngebirges bezeugen. Als im Jahre 1545 die Häupter des Schmalkaldischen Bundes die Ueberrumpelung Tirols beschlossen hatten, griff der mit der Ausführung derselben betraute Sebastian Schertlin von Burtenbach, Hauptmann der Reichsstadt Augsburg, die Veste Ehrenberg, welche den Schlüssel von Tirol gegen Schwaben bildet, zuerst an. Wohl hatte Jacob von Thun den Platz in besten Stand gesetzt, doch konnte er sich, als der Feind am 10. Juli 1546 mit starker Uebermacht heranzog, nicht behaupten und ergab sich ohne Widerstand. Dieserhalb nach Innsbruck berufen, wurde er daselbst lange in Haft gehalten, bis es ihm gelang, sich zu rechtfertigen. Von dieser Zeit ab fehlen weitere Nachrichten über Jacob, der eben wenig Glück hatte, denn auch sein Eisenwerkbetrieb im Thale Rabbi war ein verfehltes Unternehmen, bei welchem er nur durch das Dazwischentreten seines älteren Bruders Sigismund vor Schaden bewahrt wurde. Jacob hatte sich 1530 mit Margaretha von Spaur vermält und ist mit ihr der Stifter der Linie Thun-Caldes. [Archiv für Geschichte Tirols, I. Jahrg. (1864) S. 175 u. f., 287 u. f.: „Einfall der Schmalkalden in Tirol“. Von P. Justinian Ladurner.] –