BLKÖ:Tirry, Anton

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Tirsch, Leopold
Band: 45 (1882), ab Seite: 178. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Anton Tirry in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Tirry, Anton|45|178|}}

Tirry, Anton (Clarinettvirtuos, geb. 1757 in Ungarn, Todesjahr unbekannt). Ein Schüler des berühmten Clarinettisten Michael Qualmberg, der in den Siebziger-Jahren des achtzehnten Jahrhunderts in Wien sich aufhielt, trat er 1779 als Virtuos auf seinem Instrumente zuerst in Italien auf, ging dann nach Deutschland und kehrte von da nach Wien zurück, wo er in der Capelle des Grafen Grassalkovich [Bd. V, S. 312] als erster Clarinettist Anstellung fand. 1787 diesen Posten verlassend, machte er eine größere Kunstreise durch Deutschland, wo er schließlich als herzoglich württembergscher Kammermusicus an Stuttgart gefesselt wurde. Aber auch hier war seines Bleibens nicht lange, denn nachdem er 1792 in Berlin mit glänzendem Erfolge gespielt hatte, begab er sich von da 1793 nach Wien zurück. Von dieser Zeit an versiegen bestimmte Nachrichten über ihn, es heißt, er habe sich dann nach Rußland gewendet und sei von dort nicht wieder zurückgekehrt. Tirry behandelte sein Instrument mit einer Fertigkeit ohne Gleichen. Er trug auf demselben fremde und, wie Gerber ausdrücklich bemerkt, auch eigene Compositionen vor. Ob von letzteren welche im Druck erschienen sind, findet sich nirgends angegeben.

Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Ed. Bernsdorf (Offenbach 1861, Joh. André, gr. 8°.) Bd. III, S. 733. – Gerber (Ernst Ludwig). Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler u. s. w. (Leipzig 1702, Breitkopf, gr. ) Bd. II, S. 654. – 'Gaßner (F. S. Dr.). Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, Lex.-8°.) S. 830.