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BLKÖ:Tolvay, Emmerich von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Tolomei, Giampaolo
Band: 46 (1882), ab Seite: 33. (Quelle)
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Tolvay, Emmerich von (gelehrter Jesuit, geb. zu Holits am 8. October 1694, gest. zu Tyrnau 1775). Der Sproß einer ungarischen Adelsfamilie, von welcher Iván Nagy’s Adelswerk „Magyarország családai czimerekkel“ u. s. w. schweigt. Im Alter von fünfzehn Jahren trat er in den Orden der Gesellschaft Jesu ein, in welchem er die Gelübde ablegte. Nach Erlangung der philosophischen Doctorwürde mehrere Jahre im Lehramte verwendet, trug er zunächst Redekunst, dann Philosophie zu Tyrnau und Controverse zu Klausenburg vor. Hierauf fungirte er acht Jahre zu St. Peter in Rom als ungarischer Pönitentiar und würde nach seiner Rückkehr ins Vaterland folgeweise Rector am Collegium zu Ofen, am Pazmaneum zu Wien und am Collegium zu Klausenburg, dann Regens des Convicts zu Raab und zuletzt Vorstand der Druckerei seines Ordens zu Tyrnau, in welcher Eigenschaft er bis zur Aufhebung desselben wirkte. Drei Jahre später, 1775, starb er im hohen Alter von 81 Jahren. Schriftstellerisch thätig, hat er in lateinischer Sprache folgende Werke herausgegeben,“ „Laureatum in heroibus Hungariae Saeculum post Christum natum XVII.“ (Tyrnav. 1718, 8°.), episches Gedicht; – „Ortus et progressus Almae Archiepiscopalis S. J. Universitatis Tyrnaviensis a primis illius initiis ad annum usque 1660“ (ib. 1725,12°.). – „Progressus Almae Universitatis Tyrnaviensis an anno 1661–1700“ (ib. 1727, 8°.); – „Imago Hungariae cum suis regibus compendio data“ (ib. 1729, 8°.); – „Epistola de morte Valentini Kéri Collegii academici et Universitatis Tyrnaviensis Rectoris ddo. Tyrnaviae 24. Julii 1764“ (4°.), betrifft den Jesuiten Valentin Kéri, dessen dieses Lexikon im XI. Bande, S. 182 gedenkt; – auch gab er des Athanasius Kircher „Iter ecstaticum coeleste“ in zwei Theilen, denen er eine Vorrede vorausschickte (Tyrnau 1729, 12°.), heraus. Zwei Lobreden auf den h. Ladislaus, welche er zu Wien gehalten, sollen auch gedruckt sein, doch konnte ich ihre Titel nicht auffinden.

Fejér (Georgius). Historia Academiae scientiarum Pazmaniae Archiepiscopalis ac Transylvaniae regiae literaria ( Budae 1835, [34] 4°.) p. 23 et 78. – Stoeger (Joh. (Nep.). Scriptores Provinciae Austriacae Societatis Jesu (Viennae 1835, schm. 4°.) p. 366.