BLKÖ:Uiberacker, Wolfhard VI.

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 48 (1883), ab Seite: 265. (Quelle)
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36. Wolfhard VI. (gest. zu Salzburg 1481), ein Sohn Virgils II. aus dessen Ehe mit Kunigunde Aichperger, erhielt 1444 gemeinschaftlich mit seinem Bruder Ernst die Pflege Altenthan mit Schloß auf Lebensdauer, doch wurde festgesetzt, daß, wenn die Erzbischöfe nach dem Tode der Brüder das Lehen den Uiberackern entziehen sollten, sie 700 Pfund Pfennige, welche ungefähr auf den Bau der Feste verwendet wurden, herauszugeben hätten. Im Jahre 1462 ward beiden Brüdern und ihren männlichen Abkömmlingen durch den Erzbischof Burkhard aus dem Geschlechte der Weißpriach die Pflege sammt allem Zubehör, Bauhof und Zehent, jedoch gegen folgende Bedingungen zugesprochen: „Diese Veste, Pflege und das Landgericht zu behüten, keine neue Gerechtigkeit zu suchen einem jeweiligen Erzbischofe gehorsam und gewärtig zu sein, die Veste Altenthan als des Erzstiftes offenes Haus, jedoch auf Kosten und Zehrung des Erzbischofs gegen Jedermann zu öffnen, die Urbar- und Gerichtsleute mit ungewöhnlichen Neuerungen nicht zu beschweren, von obiger Veste aus ohne Willen der Erzbischöfe keinen Krieg anzufangen und wenn sie wegen gedachter Pflege an das Erzstift eine Forderung hätten, oder demselben einen Schaden zufügten, sich dem Ausspruche der erzbischöflichen Räthe zu unterwerfen“. Nach dem Tode seines Bruders Ernst erhielt Wolfhard 1468 auch Lichtenthan, jedoch nur auf Lebenszeit. Als salzburgischer Rath erscheint er in den Jahren 1461, 1462 und 1479, und als Landmann ex ordine equestri finden wir ihn urkundlich auf dem Landtage von 1473. Mit seinem Vater Virgil II. bestätigte er 1451 und 1453 die Stiftungen zu Michelbeuern und Raitenhaslach und errichtete 1459 mit seinem Bruder Ernst eine neue für das Kloster Au. Er war mit Barbara Seyberstorff vermält, welche ihm zwei Söhne und eine Tochter gebar, die sämmtlich unvermält blieben. Sein Bruder Ernst aber pflanzte das Geschlecht der Uiberacker fort. Wolfhard liegt mit seiner Gattin bei St. Peter in Salzburg begraben, wo noch ihr Denkmal sich befindet, dessen Abbildung Dr. Walz in dem unten beschriebenen Werke mittheilt. [Zauner (Judas Thaddäus). Chronik von Salzburg (Salzburg 1798, Duyle) III. Theil, S. 126. – Walz (Dr.). Die Grabdenkmäler von St. Peter und Nonnberg zu Salzburg (Salzburg 1868, Verlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, gr. 8°.). Zweite Abtheilung, S. 110, unter Jahr 1481, Nr. 86. Ueber die Abbildung der leider ganz ordnungslos zusammengewürfelten Tafeln können wir nichts Näheres angeben, als daß sie sich auf einem Blatte mit jener des Grabdenkmals des Hans Preys von Pilgreinsgrein befindet.]