BLKÖ:Ulm, Franz Balthasar
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Ulm, österreichische Freiherren von |
Nächster>>>
Ulm, Joseph | ||
Band: 49 (1884), ab Seite: 9. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Franz Balthasar Ulm in Wikidata | |||
GND-Eintrag: 1148034021, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
[10] Nachdem er bei Karl Franz Pitsch [Pič, Bd. XXII, S. 370] Unterricht in der Harmonie genommen hatte, ging er 1841 als Secretär des berühmten Ole Bull nach Rußland. Nach seiner Rückkehr widmete er sich ausschließlich der Musikschriftstellerei und lieferte in seinem Fache die Kritiken und andere Artikel für die deutsche Zeitung „Bohemia“, in welcher er volle 32 Jahre, bis zu seinem Tode, thätig blieb. Nebenbei beschäftigte er sich stark mit Composition und setzte eine große Menge deutscher und čechischer Lieder im Geiste und nach der Weise Franz Schubert’s in Musik, wovon eines im Jahre 1846 im Concert des Cäcilienvereines zur öffentlichen Aufführung gelangte. Ueberdies componirte er auch noch eine große deutsche romantische Oper, deren Titel wir nicht kennen. Als Musikkritiker war Ulm, der sich in seinen Referaten, von allem Persönlichen absehend, möglichst objectiv hielt und mit den Erscheinungen des Tages im Gebiete der Musikwelt vertraut, sich auf der Höhe der Zeit zu halten bestrebte, in Prag geschätzt und als Autorität anerkannt. Sein musikalischer Nachlaß, namentlich in Compositionen, war sehr bedeutend.
Ulm, Franz Balthasar (Musikgelehrter und Componist, geb. zu Časlau am 14. Juni 1810, gest. zu Prag 15. April 1881). Nach beendetem Gymnasium hörte er an der Prager Hochschule Philosophie und die Rechte, nebenbei eifrig mit Musik, für die er große Vorliebe zeigte, sich beschäftigend.- Neue Freie Presse (Wiener polit. Blatt) 1881, Nr. 5974, Abendblatt.