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BLKÖ:Valenzi, Michael Edler von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Valenzi, Lorenz
Band: 49 (1884), ab Seite: 221. (Quelle)
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Valenzi, Michael Edler von (Arzt und Fachschriftsteller, geb. zu Schönstein im Cillier Kreise am 30. September 1728, gest. zu Brünn am 1. Jänner 1813). Die Humanitätsclassen besuchte er in Laibach, Philosophie und Medicin, und zwar letztere unter dem berühmten Gerhard van Swieten, studirte er an der Hochschule in Wien, wo er auch 1756 die medicinische Doctorwürde erlangte. Nach Ausbruch des siebenjährigen Krieges gegen die Preußen wurde er am 7. September 1757 als Feldstabsmedicus bei der operirenden Armee angestellt. Nach dem Friedensschlusse wollte ihn der Hofkriegsrath 1763 als Stabsmedicus in die Karlstädter, Warasdiner und Banater Grenze entsenden, aber wichtige Familienangelegenheiten veranlaßten Valenzi, diesen Posten abzulehnen. Darauf begab sich derselbe im genannten Jahre nach Krain, wo er sich – wahrscheinlich in Laibach – ausschließlich mit der Ausübung der ärztlichen Praxis beschäftigte. 1766 erfolgte seine Anstellung als ständischer Landschaftsphysicus und Beisitzer der Sanitätscommission in Brünn. Nach Errichtung eines Protomedicats für Mähren im Jahre 1773 wurde er zum Protomedicus, Sanitätsrath und Referenten in Sanitässachen bei dem mährisch-schlesischen Landesgubernium ernannt. Für seine vielseitigen Verdienste erhielt er 1778 den erbländischen Adelstand mit dem Ehrenworte „Edler von“. 1805, im Alter von bereits 77 Jahren, in den Ruhestand übernommen, setzte er die ärztliche Praxis fort und übte sie noch als 84jähriger Greis aus. Im Druck sind von ihm erschienen: „Kurzer Unterricht für die Hebammen, wie sich selbe in besonderen Umständen sowohl bei Gebärenden als neugeborenen Kindern gewissenhaft und vernünftig zu verhalten haben“ (Brünn 1767, 8°.); – „Completum et methodo botanica propositum Systema morborum secundum nosologiam summi pathologi Boissier de Sauvages“ (Brünn 1796, 8°.). Boissier, unter den französischen Aerzten des achtzehnten Jahrhunderts einer der scharfsinnigsten und originellsten Denker, war ein energischer Vertreter der gastrochemischen Theorien der Medicin.

[222] Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1837, 8°.) Bd. V, S. 508. – Steiermärkische Zeitschrift. Redigirt von Doctor G. F. Schreiner, Dr. Albert von Muchar, C. G. Ritter von Leitner, Anton Schrötter (Gratz 1842, 8°.). Neue Folge VII. Jahrg., 1. Heft, S. 55. – Vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat (Wien, 4°.) 1813, S. 35. – Czikann (Joh. Jac. Heinrich). Die lebenden Schriftsteller Mährens. Ein literarischer Versuch (Brünn 1812, J. G. Traßler, 8°.) S. 187.