BLKÖ:Węgierski, Adalbert

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Węgierski, Andreas
Band: 54 (1886), ab Seite: 287. (Quelle)
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Wir führen noch mehrere Träger des Namens Wengierski (Węgierski), sämmtlich polnischer Abstammung, an:

1. Adalbert Węgierski (geb. 1604, gest. 1660). Ein Bruder des Andreas [diese Seite, Nr. 2] und Thomas [S. 288, Nr. 4], besuchte er die Schulen zu Bytom und widmete sich dann dem Lehramte. Er trat zuerst in den Dienst der Familie Słupecki, auf deren Gütern er nach dem Tode seines Bruders Thomas Prediger und Seelsorger wurde, später in jenen der Familie Leszczinski. Doch nach den häufigen Klagen in seinen Schriften zu urtheilen, müssen seine materiellen Verhältnisse nicht eben die günstigsten gewesen sein. Zuletzt erlangte er die Stelle eines Predigers der Gemeinde seines Bekenntnisses in Krakau, in welcher er durch vierzehn Jahre bis an seinen Tod wirkte. Er schrieb mehrere Gelegenheitsschriften in polnischer und lateinischer Sprache, welche die „Encyklopedyja powszechna“ aufzählt; außerdem sind zu nennen: „Antidotum albo lekarstwo duszne przeciwko apstasiom i odstąpieniu od prawdy“, d. i. Antidotum oder geistliche Arzenei wider die Apostasie und den Abfall vom Glauben (Bazanow 1646, 4°., neue Auflage 1750), gegen welchen ein Jahrhundert später erfolgten Wiederabdruck der Jesuit Poszakowski mit der Schrift: „Antidotum contra antidotum“ (Wilna 1754) auftrat; – „Strena votiva clarissimis in Polonia majori Ecclesiae orthodoxae luminibus“ (Bytom 1625), mit kurzen biographischen Nachrichten über die verdienstlicheren Pastoren in Großpolen, und „Kronika zboru ewangelickiego krakowskiego z różnych ksiąg historycznych synodowych i zborowych zebiana“, d. i. Chronik der evangelischen Gemeinde in Krakau, ausgezogen aus den verschiedenen historischen Synodal- und Gemeindebüchern (Breslau 1817, 4°.). Dieses für die Kirchengeschichte, namentlich der nichtkatholischen Bekenntnisse, wichtige Werk wurde erst in unserer Zeit durch Bandtkie aus der Handschrift veröffentlicht; es ist als Quelle von Werth, weil der Autor als Augenzeuge berichtet, und namentlich über die Zeit der Belagerung Krakaus durch die Schweden. [Encyklopedyja powszechna, d. i. Allgemeine Real-Encyklopädie (Warschau, Orgelbrand, gr. 8°.) Bd. XXVI, S. 774. – Bandtkie (J. S.). Historija drukarn w krolestwie polskiem i. t. d., d. i.. Geschichte der Druckereien im Königreich Polen (Krakau 1826, 8°.) Bd. I, S. 35, 39. – Juszyński (Hieronymus). Dykcyonarz poetow polskich, d. i. Lexikon der polnischen Dichter (Krakau 1820, Matecki, 8°.) Bd. II, S. 306–308; Juszyński gibt auch Nachrichten über einen zweiten Adalbert Węgierski von Mikorzyn, gleichfalls Poet, doch ohne Bedeutung. – Bentkowski (Felix). Historija literatury polskiey, d. i. Geschichte der polnischen Literatur (Warschau 1814, Zawadzki, 8°.) Bd. II, S. 484, 553. – Chodynicki (Ignacy Ks.). Dykcyonarz uczonych Polaków zawierający krótkie rysy ich życia i t. d., d. i. Lexikon der gelehrten Polen, enthaltend ihre kurzen Lebensbeschreibungen... (Lemberg 1833, Milikowski, 8°.) Bd. III, S. 316 u. f.] –