BLKÖ:Waldhauser, Johann Evangelist
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 52 (1885), ab Seite: 179. (Quelle) | |||
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[180] Gesellschaft Jesu verwaltet worden. Nichts desto weniger gelang es seinem Eifer, sich alsbald zum Lieblingsprediger der Stadt aufzuschwingen, und 1795 ernannte ihn Bischof Gall [Bd. V, S. 65] zum wirklichen Domprediger. 1803 erhielt Waldhauser ein Canonicat an der Linzer Kathedrale und übernahm mit demselben zugleich das Amt eines Pfarrers zu St. Matthias, welches er bis zu seinem Tode bekleidete; von 1805 bis 1821 führte er die Oberaufsicht über sämmtliche deutsche Schulen in Oberösterreich, 1814 wurde er Domscholaster, 1821 Domdechant des Capitels. 1817 trat er als Ausschußrath in das ständische Collegium, 1823 ward er als wirklicher Verordneter desselben gewählt, legte aber 1828 wegen Kränklichkeit dieses Amt freiwillig nieder. Von seinen Predigten erschienen im Druck: „Predigt zum zwölften Sonntag nach Pfingsten, bei Gelegenheit der grossen Feuersbrunst, die am 15. August 1800 die Hälfte der Stadt in Asche legte“, (Linz 1800, Fink, 8°.); – „Predigt bei den feierlichen Exequien für weil. d. hochw.... Joseph Anton Bischof in Linz. Vorgetragen den ersten Juli 1807“ (ebd. 1807, 4°.); – „Gesammelte Predigten aus der ersten Auflage der theologisch-praktischen Linzer Monatschrift“ (Linz 1812, 8°.). Außerdem brachte von 1802 ab die in Linz herausgegebene „Theologisch-praktische Monatschrift“ eine Reihe gediegener Aufsätze seiner Feder. Als Kanzelredner besaß Waldhauser einen großen Ruf, seine Vorträge waren wohl durchdacht und wahre Muster echter Volksberedtsamkeit. In seinem Umgange mit Priestern wie Freindaller [Bd. IV, S. 349] und Geishüttner [Bd. V, S. 125] fand er in dem weiten Gebiete der Theologie große Anregung zu fleißigen Studien, deren Ergebnisse sich in seinen Schriften wie in der praktischen Seelsorge kundgaben. Ehrwürdig als Priester, war er es nicht minder als Mensch, denn ein Freund der Armen that er im Stillen viel Gutes.
Waldhauser, Johann Evangelist (Homilet, geb. zu Linz 3. December 1762, gest. daselbst 14. December 1829). Ein Sohn mittelloser Bauersleute, suchte er um Aufnahme im Stifte Waldhausen im Mühlkreise nach, als aber vor seinem Eintritte an dasselbe die Weisung erging, keine Candidaten mehr aufzunehmen, beschloß er, sich dem Weltpriesterstande zu widmen, und trat in das Wiener Generalseminar ein, in welchem er die theologischen Studien beendete. Am 17. December 1785 erhielt er die Weihe und wirkte nun als Aushilfspriester zu Reichenau im Mühlkreise, dann als Cooperator und endlich als Pfarrprovisor. 1787 wurde er Stadtcaplan in Linz. In dieser Stellung hatte er hinsichtlich des Predigtamtes einen schweren Stand, da dasselbe bis dahin von den wohlgeübten Rednern aus der- Neuer Nekrolog der Deutschen (Ilmenau, Voigt, 8°.) VII. Jahrg. (1829) S. 826, Nr. 384. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1837, 8°.) Bd. VI, S. 14. – Waitzenegger (Franz Joseph). Gelehrten- und Schriftsteller- Lexikon der deutschen katholischen Geistlichkeit (Landshut 1820, Jos. Thomann, gr. 8°.) Bd. II, S. 477. – Oesterreichisches Bürgerblatt (Linz, 4°.) 22. Jänner 1830, Nr. 7. – Pillwein (Benedict). Linz Einst und Jetzt u. s. w. (Linz 1846, Schmid, 8°.) Theil II, S. 38 [nach diesem geboren am 9. December 1761].