BLKÖ:Weinmann, Emmerich

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 54 (1886), ab Seite: 51. (Quelle)
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Außer den obigen Künstlern sind aber noch erwähnenswerth:

1. Emmerich Weinmann, welcher 1859 im Infanterie-Regimente Prinz Wasa Nr. 60 als Feldwebel bei der 7. Compagnie diente. Der Name dieses Mannes, „dessen Heldenmuth“, wie es in officieller Quelle heißt, „an Niclas Zrinyi erinnert“, hat nicht nur vollen Anspruch auf jene Bewunderung, welche die Geschichte den Helden der Vorzeit zollt, sondern auch ein Anrecht, der Zukunft zur Würdigung und Nacheiferung erhalten zu bleiben. Hören wir seine Heldenthat. Es war der Schlachttag von [52] Solferino (21. Juni 1859). Die 7. Compagnie des Regiments Prinz Wasa hielt den Ausgang dieses Dorfes besetzt und vertheidigte denselben mit Heldenmuth, selbst dann noch, als sich in den beiden Flanken feindliche Abtheilungen zeigten und die Möglichkeit eines Rückzuges in Frage stellten. Sie hielt in dieser verzweifelten Gefechtslage im ungleichen Kampfe gegen einen überlegenen Gegner ungebeugt Stand, bis endlich der Befehl zur unverzüglichen Räumung des Dorfes eintraf. Aber jetzt sah sie sich auch von der Seite, nach welcher sie abrücken sollte, vom Feinde umzingelt und hart bedrängt. Feldwebel Weinmann erkannte sofort die verzweifelte Lage der Compagnie, die bereits alle ihre Officiere verloren harte. Ein Theil der Truppe mußte sich opfern, wenn der andere gerettet werden sollte. Aus freien Stücken bot sich Weinmann zur Ausführung dieses Heldenopfers an. Er wollte mit einer kleinen Abtheilung die Wucht des nachdrängenden Feindes auf sich lenken und diese durch entschiedenen Widerstand momentan brechen, um dadurch dem Reste der Compagnie die Möglichkeit des Rückzuges durch die Reihen des Feindes zu verschaffen. Mit Löwenmuth warf er sich mir seiner kleinen Heldenschaar dem überlegenen Feinde entgegen, Pardon wurde nicht gefordert, aber auch nicht gegeben. Jeder fühlte in sich die Kraft von Dreien, und Dreien hielt Jeder Stand. Bald lichtete der ungleiche Kampf die Reihen der kleinen Schaar; einer um den andern sank unter den erhaltenen Wunden, und endlich brach auch der bravste der Braven. Feldwebel Weinmann, verwundet zusammen. Leider berichtet die officielle Quelle nichts über das weitere Schicksal Weinmann’s, ob er todt geblieben oder in Gefangenschaft gerathen und seinen Wunden erlegen, oder, ob es ihm vergönnt gewesen, frei zu werden und den Lohn seiner Waffenthat zu empfangen. [Lorbern, gesammelt von den Soldaten des kaiserlich österreichischen Heeres im Feldzuge 1859. Nach officiellen Quellen (Wien 1863, Seidel und Sohn, 8°.) Heft 3, S. 46.] –