BLKÖ:Weinmann, Marcus

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Weinmann, Emmerich
Band: 54 (1886), ab Seite: 51. (Quelle)
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Weinmann, Marcus (Künstler, geb. in Klagenfurt, Geburts- und Sterbejahr unbekannt). Ueber den in Rede Stehenden, welcher im achtzehnten Jahrhunderte lebte, liegen uns Nachrichten vor, welche nicht ganz übereinstimmen, wenn derselbe nicht gleichzeitig Kupferstecher und Bildhauer war, was freilich immerhin möglich, wenn auch nicht sehr wahrscheinlich ist. Professor Rudolf Puff gedenkt nämlich in seiner – leider nur flüchtig redigirten – Skizze „Berühmte Männer von Gratz in Steiermark“, welche zuerst in einem großen Kalender, später in Dr. Adolf Schmidl’s „Oesterreichischen Blättern für Literatur und Kunst“ (Wien, 4°.) II. Jahrg. (1845), Nr. 113–115 abgedruckt war, eines Bildhauers Marcus Weinmann (im Kalender schreibt er ihn Waimann), und mit diesem Beisatz „Bildhauer“ ist auch seine Notiz erschöpft. – Nagler dagegen in seinem „Neuen Künstler-Lexikon“ Band XXI, S. 238 schreibt: „daß ein Marcus Weinmann, Kupferstecher von Klagenfurt, in den Jahren 1750–1770 in Wien, Preßburg und Gratz, meistens für Buchhändler gearbeitet hat“. – Ich selbst besitze in meiner Sammlung ein sehr schönes geschabtes Blatt in Großschmalquer-Folio, darstellend ein „Panorama von Gmunden“, welches die Aussicht auf einen großen Theil dieses Ortes, dann auf den Traunstein, Spitzelstein, das Gebirge bei Aussee, das Höllengebirge und den Gmundener Berg umfaßt. In der linken Ecke des Blattes steht am Bildrande: Nach der Natur gez. und in Stahl gest. von Weinmann. Das Blatt ist bei A. Weteroth in Salzburg gedruckt und Verlagseigenthum von G. Baldi daselbst. Das Erscheinen dieses Blattes, dem jede Zeitangabe fehlt, fällt in die Zeit von 1850 bis 1860. Der Künstler ist also offenbar ein anderer, als der von Nagler angeführte Kupferstecher, welcher zwischen 1750–1770 arbeitete, wohl aber identisch mit dem Künstler, welcher das „Panorama von Salzburg vom Mönchsberg aufgenommen“ in Lang- und Schmalquer-Folio vollendete, das, mit B. Weinmann del. bezeichnet, in der Oberer’schen lith. Kunstanstalt in Salzburg in den Sechziger-Jahren erschien und am oberen und unteren Bildrande alle Ansichtspunkte und Gebirge namhaft macht. – Schließlich nennt Nagler noch einen Kupferstecher J. Weinmann, der um 1780 in Preßburg thätig gewesen. Von ihm besitze ich das als Silhouette gestochene Bildniß des „Benedict Strauch, Prior, 1778 Prälat zu Sagan, geb. 1725“, bezeichnet: J. de Fernstein inv., J. Weinmann sc. (Posonii, 8°.). Alle unsere Nachforschungen, über diese verschiedenen Künstler des Namens Weinmann Näheres zu erkunden, blieben resultatlos.