BLKÖ:Weipert, Johann Georg

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Weipert, Michael
Band: 54 (1886), ab Seite: 68. (Quelle)
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Weipert, Johann Georg (Schulmann, geb. zu Althausen im ehemaligen Hochstifte Würzburg am 13. Jänner 1775, gest. zu Surberg in Baiern am 5. November 1826). In Rede stehender hatte die theologischen Studien [69] an der Würzburger Hochschule noch nicht vollständig zurückgelegt, als im Jahre 1793 der Erzbischof Hieronymus, aus dem Grafenhause Colloredo, ihn mit mehreren Andern nach Salzburg berief, um die an genannter Universität neu aufblühenden Wissenschaften um so leichter und schneller in seine Priesterhäuser zu verpflanzen. Nach beendeten Studien trat dann Weipert 1798 in der Salzburger Diöcese in die Seelsorge. Sein Hauptaugenmerk richtete er nun auf die Verbesserung der Volksschulen und der Landwirthschaft. Die Schule zu Zell im Zillerthale, in Großarl, zu Bischofshofen und im Nonnthate waren die ersten, in welchen seine Bemühungen um diese heiligste Angelegenheit der Kirche, sowohl als des Staates sich kundgaben. Am 9. November 1809 wurde er Pfarrer im Nonnthale und Districtsschuleninspector im Landgerichte Salzburg, 1823 wanderte er nach Bayern aus. Seine Verdienste auf pädagogischem und landwirthschaftlichem Gebiete würdigten verschiedene Vereine, so die allgemeine cameralistische ökonomische Societät zu Erlangen, welche ihn zum correspondirenden Mitgliede ernannte, dann der landwirthschaftliche Verein für Bayern, der ihn zuerst mit der silbernen, dann mit der goldenen Denkmünze auszeichnete und im October 1817 zum correspondirenden auswärtigen Mitgliede erwählte. Auf seinem Gebiete als Pädagog und Landwirth schriftstellerisch thätig, gab Weipert heraus: „Wie denkt der Zillerthaler?“ Ein Beitrag zur Charakteristik dieses überall bekannten Thalbewohners“ (...); – „Die Alpenwirthschaft im Salzburger Pongau. Eine mit einem... Preise gekrönte Abhandlung“ (1813, 8°.); – „Was hat man von den Sittengerichten in Volksschulen zu halten?“, zwei Aufsätze in den Jahrgängen 1801 und 1803 des „Salzburger Intelligenzblattes“; – „Versuch den vaterländischen Volksschulen eine allgemeine und permanente Subsistenz zu verschaffen“, im Jahrgange 1802 der „Polizeifama“; – „Gefühle und Empfindungen in Großarl, eine Beschreibung dieses abgelegenen Thales im Salzburger Gebirge“, im Jahrg. 1812 des „Salzachkreisblattes“; – „Was ist von den im Salzburgischen so häufig gebräuchlichen Heizkachelöfen zu halten?“, im Jahrg. 1814 desselben Blattes, und „Cultur und Benützung der Sonnenblumen“, im Jahrgang 1823 des Wochenblattes des Landwirthschaftsvereines in Baiern.

Zeitschrift des Salzburger Lehrervereines (Salzburg, 8°.) VIII. Jahrg., Juni 1878, Nr. 6: „Biographien salzburgischer Schulmänner“. Gesammelt von H. F. Wagner.